Japans Wirtschaft leidet weiter unter schwacher China-Nachfrage
Fahrzeugproduktion bei Toyota.
Tokio – Japans Exporte sind im November wegen einer schwachen Nachfrage aus China so stark gefallen wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Die Ausfuhren seien um 3,3 Prozent gesunken, wie das Finanzministerium am Donnerstag in Tokio mitteilte. Dies ist der stärkste Rückgang seit dem Dezember 2012. Experten hatten zwar mit einem schwächeren Export gerechnet, aber nicht mit einem Minus in dieser Höhe. Die Exporte nach China, dem wichtigsten Handelspartner Japans, sind um rund acht Prozent eingebrochen.
Der Wert der Importe fiel vor allem wegen des niedrigen Ölpreises und des schwachen Yen um 10,2 Prozent – dies war der elfte Rückgang in Folge. In der Handelsbilanz fiel dennoch ein Minus von knapp 380 Milliarden Yen (rund 2,86 Milliarden Euro) an. Das Handelsbilanzdefizit fiel damit geringer aus als von Volkswirten erwartet worden war. Seit dem Tsunami und der Atomkatastrophe von Fukushima war die Handelsbilanz in 49 von 57 Monaten negativ.
Zweites Export-Minus in Folge
Dafür sind neben den nach wie vor schwachen Exporten die hohen Kosten für den Energieimport verantwortlich. Letztere waren notwendig, um den Ausfall der ausgeschalteten Atomkraftwerke zu kompensieren. Die japanische Regierung und Notenbank versuchen zudem seit geraumer Zeit, den Exporten über eine expansive Geldpolitik auf die Sprünge zu helfen. Zuletzt konnten die Ausfuhren so meistens gesteigert werden.
Der Rückgang der Ausfuhren war allerdings bereits der zweite in Folge. Im Oktober waren die Exporte überraschend um 2,2 Prozent gesunken. (awp/mc/ps)