Japans Wirtschaft stärker gewachsen als gedacht
Fahrzeugproduktion bei Toyota.
Tokio – Die japanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal stärker gewachsen als die Regierung zunächst dachte. Wie die Regierung am Montag auf Basis revidierter Daten bekanntgab, stieg das Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni mit einer hochgerechneten Jahresrate von real 3,8 Prozent. Hintergrund seien die robusten Ausgaben der Verbraucher und steigende Exporte.
Zunächst hatten die amtlichen Statistiker ein Wachstum von 2,6 Prozent berechnet. Damit wuchs die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt im nunmehr dritten Quartal in Folge. Im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten legte die Wirtschaft des Landes um 0,9 statt zuvor berechneter 0,6 Prozent zu, wie die Regierung mitteilte.
Konsumenten in Japan sind weniger optimistisch – Inflationserwartungen steigen
Derweil hat sich in Japan das Verbrauchervertrauen im August zum dritten Mal in Folge eingetrübt. Allerdings bleibt die Stimmung im längerfristigen Vergleich gut. Der Index ging um 0,6 Punkte auf 43,0 Zähler zurück, wie die Regierung am Montag in Tokio mitteilte. Die Regierung gab sich für die Konsumentenstimmung verhaltener als noch im Juli.
Unterdessen ziehen die Inflationserwartungen in der Bevölkerung weiter an. So gehen derzeit 87,3 Prozent der Befragten davon aus, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten steigen werden. Das ist der höchste Wert seit etwa fünf Jahren. Ein rückläufiges Preisniveau erwarten gegenwärtig nur etwas mehr als drei Prozent.
«Abenomics»
Die Bank of Japan überschwemmt die Wirtschaft seit April mit Geld, um die weltweit drittgrösste Volkswirtschaft aus der langen Deflationsphase zu führen. Die Strategie ist Teil der Wirtschaftspolitik von Regierungschef Shinzo Abe, für die sich die Bezeichnung «Abenomics» eingebürgert hat. (awp/mc/upd/ps)