Las Vegas – Der weltgrösste Landtechnikhersteller Deere & Company bringt noch in diesem Jahr einen vollautonomen Traktor auf den Markt. «Das ist keine Vision oder eine Demo, sondern ein fertiges Produkt», sagte Technologie-Chef Jahmy Hindman an der Technikmesse CES in Las Vegas. Im Sommer hatte der US-Konzern das Roboter-Startup Bear Flag Robotics übernommen, das auf die Automation von landwirtschaftlichen Arbeiten spezialisiert war.
Der Traktor verfügt über sechs Stereokamerapaare, die eine Rundumsicht zu Erkennung von Hindernissen ermöglichen. Die Informationen aus den aufgenommenen Bildern werden durch ein System geschleust, das vom biologischen neuronalen Netz inspiriert ist, das auch das menschliche Gehirn verwendet. «Jedes Pixel wird in etwa 100 Millisekunden klassifiziert. Das System entscheidet dann, ob die Maschine weiterfährt oder anhält, je nachdem, ob ein Hindernis erkannt wird», sagte Hindman. Die künstliche Intelligenz sei mit mehr als 50 Millionen Bildern trainiert worden.
Genauigkeit von 2,5 cm
Der Traktor überprüft ausserdem ständig seine Position in Bezug auf ein vorab festgelegtes Einsatzgebiet. Dieser virtuelle Zaun («Geofence») soll sicherstellen, dass das Fahrzeug dort arbeitet, wo es soll, und zwar mit einer Genauigkeit von 2,5 Zentimetern. Um den Traktor zu nutzen, müssen ihn die Landwirte nach Firmenangaben lediglich aufs Feld bringen und konfigurieren. Dann können sie sich anderen Aufgaben widmen. Die Maschine könne auch aus der Ferne per Smartphone, Tablet oder Personal Computer aus überwacht werden. (awp/mc/pg)