Johnson & Johnson muss Schadenersatz in Milliardenhöhe zahlen
New Brunswick – Der Skandal um fehlerhafte Hüftimplantate kommt den US-Konzern Johnson & Johnson (J&J) teuer zu stehen. Ein Gericht in Dallas im US-Bundesstaat Texas entschied am Donnerstag (Ortszeit) zu Gunsten einer Gruppe von Klägern, die den Konzern auf Schadenersatz verklagt hatten. J&J soll nun mehr als eine Milliarde Dollar Entschädigung zahlen. Der Konzern will die Entscheidung des Gerichts anfechten.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Konzern, der neben Arzneimitteln und Konsumgütern auch Medizintechnik anbietet, von den Mängeln der Implantate wusste, aber weder Ärzte noch Patienten ausreichend über die Risiken informiert hatte.
J&J hat den Verkauf der betroffenen Produkte, die von der Tochter DePuy hergestellt wurden, im Jahr 2013 gestoppt. Dem Konzern drohen noch fast 9000 weitere Klagen in diesem Zusammenhang.
Anhaltender Ärger wegen Implantaten
J&J hat schon seit längerem Ärger wegen seiner Implantate. 2010 mussten die Amerikaner 93’000 künstliche Hüftgelenke einer anderen Modellreihe zurückrufen und später dann 2,5 Milliarden Dollar für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten zahlen. (awp/mc/ps)