London – Die britische Regierung will im kommenden Jahr den Mindestlohn um sechs Prozent anheben. Der Stundensatz steige damit ab dem 1. April auf 8,74 Pfund (rund 12,40 Franken), gab die Regierung in London bekannt.
«Harte Arbeit sollte sich immer lohnen, viel zu lange haben die Menschen nicht gesehen, dass ihre Gehälter so steigen, wie sie es verdienen», sagte Premierminister Boris Johnson. Er hatte in seinem Wahlkampf vor seinem erdrutschartigen Wahlsieg am 12. Dezember versprochen, den Mindestlohn bis 2024 auf 10,50 Pfund pro Stunde zu steigern.
Einführung 1999 unter Tony Blair
Der britische Mindestlohn wurde 1999 unter Labour-Premierminister Tony Blair eingeführt und wuchs aufgrund den Ratschlägen eines Ausschusses aus Akademikern, Gewerkschaftern und Wirtschaftsvertretern relativ bescheiden an. Kritiker befürchten nun nach dem sprunghaften Anstieg auf mehr als das doppelte der Inflationsrate, dass geringfügig bezahlte Arbeitnehmer während der nächsten Rezession arbeitslos werden könnten. (awp/mc/ps)