Kampf um Hochtief: Frist für Aktionäre endet

Herbert Lütkestratkötter

Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter.

Essen – Im Übernahmekampf zwischen Hochtief und ACS müssen sich die Aktionäre des deutschen Baukonzerns entscheiden: In der Nacht zum Mittwoch läuft die Annahmefrist für Aktionäre zum Umtausch von Hochtief-Aktien in ACS-Papiere ab. Die spanische ACS, die Hochtief übernehmen will, legt die Ergebnisse an diesem Freitag vor.

Derweil zeichnet sich im Konflikt zwischen dem Hochtief-Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Bau eine Annäherung ab. Nach dem Fristende um Mitternacht müsse noch bei den Banken ausgezählt werden, sagte eine ACS-Sprecherin am Dienstag. Bereits in einer ersten Phase waren ACS bis zum 29. Dezember rund 2,375 Millionen Hochtief-Aktien zum Tausch angeboten worden. Für fünf Hochtief-Aktien bietet ACS neun eigene Papiere zum Tausch an.

30-Prozent-Marke
Nach dem bisherigen Stand würden die Spanier die 30-Prozent-Marke überspringen. Damit könnten sie ohne weitere Auflagen zusätzliche Papiere bis zum Erreichen der angestrebten Mehrheit zukaufen. Hochtief wehrt sich jedoch seit Monaten mit Nachdruck gegen die geplante Übernahme durch ACS. An die zweite Phase schliesst sich ab Montag (24. Januar) noch eine Rücktrittsfrist von sieben Bankarbeitstagen an, so dass das endgültige Ergebnis voraussichtlich erst am 3. Februar vorgelegt werden soll.

ACS: Separate Gespräche mit IG Bau
Das Verhältnis zwischen dem Hochtief-Betriebsrat und der IG Bau war wegen separater Gespräche der Gewerkschaft mit ACS gestört. Für diesen Freitag hat die IG Bau zu Gesprächen eingeladen. «Wir sind zuversichtlich, dass nach der Diskussion am Freitag alle Missverständnisse ausgeräumt sind», sagte ein Gewerkschaftssprecher. Konzernbetriebsrat Siegfried Müller will an den Gesprächen teilnehmen. «Die Wogen sollen geglättet werden», sagte Müller.

«Stinksaurer» Betriebsrat
Der Betriebsrat hatte «stinksauer» darauf reagiert, dass die IG Bau im Übernahmekampf Absprachen mit ACS getroffen hat. ACS hatte der Gewerkschaft unter anderem Zusagen zum Erhalt der Arbeitsplätze bis 2013 gemacht. Der Betriebsrat, der wie das Management gegen die Übernahme kämpft, hatte Gespräche der IG Bau mit ACS abgelehnt. (awp/mc/ps/20)

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