Die Dürre hat in Spanien schon vor der Hitzewelle begonnen, seit 36 Monaten regnet es weniger als normalerweise. Nun sind die Wasserspeicher im Nordosten nur noch zu sieben Prozent gefüllt – und die Aussichten sind schlecht.
Temperaturen bis zu 40 Grad – im April. Spanien erlebt zurzeit eine historische Hitzewelle. Doch der Ausnahmezustand herrscht im Land schon länger.
Denn der Hitze ging eine lange Trockenheit voraus. Spanien zählt 36 aufeinanderfolgende Monate mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen. In Katalonien fielen im März und April nur 14 Prozent des Niederschlags, der basierend auf den Durchschnittswerten zwischen 2009 und 2021 erwartet worden wäre. Aus der Luft erkennt man das an den Stauseen, die regelrecht zusammengeschrumpft sind: In Katalonien im Nordosten und in Andalusien im Süden sind ihre Pegel auf ungefähr 25 Prozent gefallen.
Die beiden Satellitenbilder zeigen den Pantà de Sau und den Pantà de Susqueda, zwei Stauseen in Katalonien. Sie liegen rund 108 Kilometer landeinwärts von Barcelona und versorgen den Ballungsraum mit Trinkwasser. Das obere Bild zeigt die vollen Speicher im März 2021, das untere Bild wurde vor über einer Woche aufgenommen. Die hellbraunen Ränder, »Badewannenringe« genannt, zeigen die freigelegten Felsen, die normalerweise unter Wasser liegen. Nicht nur die tauchten durch die Dürre auf. Das Niedrigwasser des Pantà de Sau legte in den vergangenen Monaten auch einen Glockenturm aus dem 11. Jahrhundert frei.
Dieser See, der linke im Satellitenbild, ist besonders stark von der Dürre betroffen. Nach Angaben der katalanischen Wasserbehörde ist er derzeit nur noch zu sieben Prozent gefüllt.