Kingfisher-CEO Ian Cheshire.
London – Europas grösste Baumarktkette Kingfisher will ihre Expansion in den kommenden Jahren kräftig vorantreiben. Kurzfristig werde das Marktumfeld weiter herausfordernd bleiben, sagte Vorstandschef Ian Cheshire bei der Vorlage vorläufiger Zahlen für das Geschäftsjahr 2010/2011 am Donnerstag in London.
Dennoch sehe er das Potenzial, das Filialnetz mit derzeit 856 Märkten auf lange Sicht auf mehr als1.100 auszudehnen. Dieses Ziel betrifft den Angaben zufolge nur die acht Länder, in denen Kingfisher bereits vertreten ist. Darüber hinaus will der Konzern aber auch in neue Märkte vorstossen. Im Blick hat Cheshire dabei Indien, Indonesien, Brasilien und Osteuropa. Auch den Ausbau des Onlinegeschäfts will der britische Konzern, der auch eine Beteiligung an der deutschen Baumarktkette Hornbach besitzt, vorantreiben. Eine weitere Verbesserung der Margen verspricht sich Kingfisher durch eine stärkere Ergänzung seines Sortiments mit Eigenmarken. Artikel, die Händler unter eigenem Namen vertreiben, werfen in der Regel im Vergleich zu Herstellermarken eine bessere Rendite ab.
Umbauphase
Im Ende Januar abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Konzern, der sich mitten in einer Umbauphase befindet, seinen Gewinn kräftig steigern. Durch Einsparungen und günstigere Einkaufskonditionen legte der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn um 22,5 Prozent auf 670 Millionen britische Pfund (770 Mio Euro) zu. Unter dem Strich verdiente Kingfisher 491 Millionen Pfund und damit fast 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aktionäre sollen von dem Gewinnsprung direkt profitieren: Die Gesamtdividende soll von zuletzt 5,5 britischen Pence auf 7,07 Pence steigen. Der Umsatz ging wie bereits berichtet um 0,5 Prozent auf 10,5 Milliarden Pfund zurück. An der Londoner Börse kletterte die Kingfisher-Aktie im frühen Handel an die Spitze des Leitindexes FTSE 100 mit plus 5,74 Prozent auf 257,80 Pence. (awp/mc/ps)