Berlin – Ärzte der Berliner Charité gehen davon aus, dass der Kremlkritiker Alexej Nawalny vergiftet worden ist. Darauf wiesen klinische Befunde hin, schreibt die Klinik in einer Mitteilung.
Seit dem Wochenende behandeln Ärztinnen und Ärzte der Charité – Universitätsmedizin Berlin Alexei Nawalny. Der Patient befindet sich auf einer Intensivstation und ist weiterhin im künstlichen Koma. Sein Gesundheitszustand sei ernst, derzeit besteht jedoch keine akute Lebensgefahr, heisst es in der Medienmitteilung.
Spätfolgen nicht auszuschliessen
Das Ärzte-Team hat den Patienten nach seiner Ankunft eingehend untersucht. Die klinischen Befunde weisen auf eine Intoxikation durch eine Substanz aus der Wirkstoffgruppe der Cholinesterase-Hemmer hin. Die konkrete Substanz ist bislang nicht bekannt und es wurde eine weitere breitgefächerte Analytik initiiert. Die Wirkung des Giftstoffes, d.h. die Cholinesterase-Hemmung im Organismus, ist mehrfach und in unabhängigen Laboren nachgewiesen.
Entsprechend der Diagnose werde der Patient mit dem Gegenmittel Atropin behandelt. Der Ausgang der Erkrankung bleibe unsicher und Spätfolgen, insbesondere im Bereich des Nervensystems, könnten zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. (mc/pg)