Krim-Regierungschef Sergej Aksjonow.
Simferopol – Die selbst ernannte Führung der Krim rechnet bei dem umstrittenen Referendum mit einer grossen Mehrheit für einen Anschluss an Russland. «Mehr als 80 Prozent der Einwohner der Krim sind für den Beitritt zu Russland», behauptete der moskautreue Parlamentschef Wladimir Konstantinow am Montag. Zudem erwarte er bei der Abstimmung am Sonntag (16.3.) eine hohe Wahlbeteiligung. Das habe eine Umfrage ergeben, sagte Konstantinow laut russischen Agenturen.
Nach einem Beitritt zu Russland sollen auf der Halbinsel die bisherige ukrainische Währung Griwna und der russische Rubel zunächst gleichberechtigt genutzt werden dürfen. Diese Regelung solle bis zu einem halben Jahr gelten, sagte Konstantinow. «Aber die Gehälter werden in Rubel ausgezeichnet sein und die Preise ebenfalls.»
«Niemand wird gezwungen, seinen ukrainischen Pass abzugeben»
Krim-Regierungschef Sergej Aksjonow kündigte an, alle Bürger dürften im Falle einer Vereinigung mit Russland frei über ihre Staatsbürgerschaft entscheiden. «Niemand wird gezwungen, seinen ukrainischen Pass abzugeben», sagte Aksjonow. Als Amtssprachen seien aber nur noch Russisch und Krimtatarisch geplant. Ethnische Russen machen etwa 60 Prozent der Bevölkerung aus. Rund ein Viertel der gut zwei Millionen Einwohner sind Ukrainer, die muslimisch geprägten Tataren stellen etwa zwölf Prozent. (awp/mc/ps)