Krise kostet Luxushersteller laut Studie fast ein Viertel Umsatz
München – Geschlossene Läden, ausbleibende Touristen, veränderte Kundenbedürfnisse: Die Coronakrise stellt die Luxusgüterhersteller vor grosse Probleme. Die Branche wird 2020 fast ein Viertel ihres Umsatzes einbüssen, wie die Unternehmensberatung Bain am Mittwoch mitteilte.
Das weltweite Marktvolumen für persönliche Luxusgüter wie hochwertige Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Parfüm oder Schmuck wird demnach um 23 Prozent auf 217 Milliarden Euro fallen. Dabei wird Europa besonders hart getroffen, China verzeichnet hingegen ein Wachstum. Das Geschäft mit Edelmarken wird in Europa durch die ausbleibenden Touristen laut Bain auf geschätzt 57 Milliarden Euro abrutschen. Das ist ein Minus von 36 Prozent gegenüber 2019.
In China dürften die Umsätze der Luxusindustrie der Studie zufolge hingegen um 45 Prozent auf 44 Milliarden Euro anziehen. Zum einen weil sich die Wirtschaft dort schneller erholt, zum anderen weil chinesische Konsumenten nicht mehr auf Reisen im Ausland, sondern in China einkaufen.
Uhrenhersteller hart getroffen
Hersteller von Kleidung und Uhren für das Luxussegment bekommen die Krise mit einem Einbruch von fast einem Drittel deutlich zu spüren. Schuhproduzenten kommen mit einem Achtel dagegen deutlich glimpflicher davon – auch weil edle Sneaker verhältnismässig gut laufen.
Eine Erholung des Marktes erwartet Bain nur langsam. Frühestens Ende 2022, wahrscheinlich aber erst 2023 werde der Umsatz wieder das Niveau des vergangenen Jahres erreichen.
Betrachtet man das erweiterte Luxusgeschäft, zu dem auch Kunst, Jachten, Privatflugzeuge, Edelautos oder teure Reisen gehören, fällt der Einbruch etwas geringer aus: Hier schrumpft der Markt um gut ein Fünftel auf eine Billion Euro. (awp/mc/pg)