Wels – Die österreichische Fahrzeuggruppe KTM Industries bleibt nach einem erneuten Rekordergebnis im Geschäftsjahr 2017 bei ihrer bewährten Dividendenpolitik. Demnach soll den Aktionären eine unveränderte Dividende in Höhe von 3 Eurocent je Anteil ausbezahlt werden, so der am Dienstag publizierte Vorschlag des Verwaltungsrates. Zudem wird das mittelfristige Absatzziel bei den Motorrädern nach oben angepasst.
Die Jahreszahlen hatte KTM bereits Ende Januar veröffentlicht. Die Gruppe erreichte ein Umsatzplus von 14% auf 1,53 Mrd EUR und der operative Gewinn auf Stufe EBIT wuchs um 8% auf 132,5 Mio. Das Gruppenergebnis nach Steuern (EAT) ging hingegen um 5,7% auf 83,9 Mio EUR zurück.
KTM hat im vergangenen Jahr Investitionen in Betriebsanlagen und Infrastruktur getätigt und dafür 178,6 Mio EUR aufgewendet. Darunter fallen ein neues Antriebswerk, Investitionen in die additive Fertigung bei Pankl sowie die Erweiterung der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei KTM. Mit rund 50% des Volumens stellen Investitionen in Serienproduktentwicklung und Werkzeuge die grösste Position dar, wie es weiter heisst.
Im Zuge des Wachstums seien weitere 818 Mitarbeitende eingestellt worden, davon 652 in Österreich. Insgesamt arbeiten damit rund 5’900 Menschen bei der Gruppe.
Weiterhin positive Geschäftsentwicklung erwartet
Bei der KTM AG, an der KTM Industries rund 52% hält, erhöhte sich der Umsatz 2017 um rund 17% auf 1,33 Mrd EUR. Mit 238’334 verkauften KTM und Husqvarna Motorrädern habe das Unternehmen die Stellung als grösster europäischer Motorradhersteller weiter ausgebaut.
Für 2018 geht das Management von einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung aus. Dabei setzt das Unternehmen auf die Markteinführung der ersten Strassenmotorräder bei Husqvarna, neue KTM Twin-Zylinder Modelle sowie die Ausweitung der strategischen Partnerschaften mit Produktionsstätten in Indien und zukünftig auch in China.
Das Investitionsvolumen werde 2018 weiter durch die Schwerpunkte auf die Serienentwicklung neuer Fahrzeugmodelle sowie Infrastruktur- und Erweiterungsinvestitionen geprägt werden, schreibt KTM weiter. Die mittelfristige Guidance wird entsprechend angepasst. Bis 2022 will das Unternehmen den Absatz auf 400’000 Stück ausbauen Zuvor wurde ein Ziel von 360’000 bis 2021 genannt, das weiterhin gelte.
Pamkl Racing mit Umsatzrekord
Der Lieferant und Entwicklungspartner von Motor- und Antriebssystemen Pankl Racing Systems, an der KTM Industies rund 95% hält, steigerte den Umsatz um +5% auf den Rekordwert von 195,4 Mio EUR. Das abgelaufene Jahr sei von der Inbetriebnahme des neuen Antriebswerkes in Kapfenberg geprägt gewesen, heisst es dazu.
Innerhalb von 18 Monaten sei das hochmodernes Werk mit komplexen und teilautomatisierter Fertigungsanlagen gebaut, in Betrieb genommen und die Serienfertigung hochgefahren worden. Hier wurden innerhalb von zwei Jahren in den Teilbereichen Getriebekomponentenfertigung, Wärmebehandlung und additive Fertigung rund 40 Mio EUR investiert.
Der Komponentenbauer WP wurde per Anfang 2018 in die KTM AG integriert. Die Produktsegmente umfassen die Bereiche Chassis- (Fahrwerke/Rahmen) und Engine-Components (Auspuff/Kühler). Kunden sind vorwiegend europäische Motorrad- und Sportwagenhersteller. Zudem gehört noch das Engineering-Unternehmen KTM Technologies zur Gruppe.
Bei den Anlegern kommen die Jahreszahlen gut an und die Aktien von KTM Industries legen in einem gehaltenen Gesamtmarkt um 2,8% auf 7,30 CHF zu. (awp/mc/ps)