Kuba: Fidel Castro ist tot
Havanna – Kubas Ex-Präsident Fidel Castro ist am Freitagabend im Alter von 90 Jahren gestorben. Das sagte sein Bruder und Staatspräsident Raul Castro im staatlichen Fernsehen. Fidel Castro regierte Kuba 47 Jahre lang. Er trotzte in der Zeit zehn US-Präsidenten. 2006 hatte er das Präsidentenamt aus gesundheitlichen Gründen an seinen Bruder Raul übergeben. Aber auch nach seinem Rückzug bestimmte er als graue Eminenz im Hintergrund die Geschicke der sozialistischen Karibikinsel mit.
Fidel Castro wird von vielen Kubanern für die Befreiung Kubas von der Vorherrschaft der USA verehrt. 1959 stürzte er eine pro-amerikanische Regierung und installierte unter dem Einfluss der damaligen Sowjetunion eine kommunistische Regierung.
«Maximo Lider»
Der «Maximo Lider» bestimmte jahrzehntelang die Geschicke Kubas. Fidel Alejandro Castro Ruz wurde am 13. August 1926 im ostkubanischen Biran als Sohn eines Zuckerplantagen-Besitzers geboren. 1953 scheiterte sein erster Versuch eines Volksaufstandes gegen den Diktator Fulgencio Batista.
Castro kam kurz in Haft, wurde aber amnestiert und ging nach Mexiko ins Exil. Ende 1956 kehrte er mit 81 Mitkämpfern nach Kuba zurück und stürzte Batista nach gut zweijährigem Guerillakrieg.
Kampf gegen Grossmacht USA
Geprägt war das Leben Castros vom Kampf gegen die Grossmacht USA. Jung und impulsiv – und vom Erfolg gegen die Amerikaner ein Jahr vorher in der Schweinebucht beflügelt – fühlte er sich stark, als die Kubakrise ausbrach: «Sie können sicher sein, dass wir uns mit aller Kraft und Entschlossenheit gegen jeden Angriff wehren werden», sagte Castro in den kritischsten Tagen der Krise zu Kreml-Chef Nikita Chruschtschow. Castro soll im Falle eines erneuten Invasionsversuchs einen atomaren Erstschlag gegen die USA befürwortet haben.
Demokratischen Wahlen hatte sich der bei seinem Tod 90-Jährige nie gestellt. Wegen einer schweren Krankheit gab er seine Ämter 2006 an seinen Bruder Raul ab. Er hatte mindestens sieben Kinder von mehreren Frauen, die genauen Angaben schwanken. Sein bekanntester Schlachtruf lautet: «socialismo o muerte» (Sozialismus oder Tod). Sein langer Bart und eine grüne Uniform waren lange seine Markenzeichen. (mc/ps)