Hamburg – Länder mit autokratischen Regimen waren im vergangenen Jahrhundert lange Zeit in der Überzahl und Demokratien hatten einen schweren Stand. Ein Abwärtstrend der Autokratien setzte erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein. Beschleunigt wurde er mit dem Zerfall der Sowjetunion in den 1990er Jahren, wie die Statista-Animation mit Daten des Statistik-Portals Our World in Data zeigt. Seitdem liegen beide Staatsformen quantitativ eng beeinander.
Zum Stopp des Abwärtstrends der Autokratien seit Beginn des laufenden Jahrhunderts dürften ein Erstarken des Populismus und ein erodierendes Vertrauen in etablierte demokratische Parteien beigetragen haben. Als Populismus wird nach gängigen Definitionen ein bestimmtes Verständnis von Politik aufgefasst, welches durch die Idee von einem «wahren Volk» einerseits und «korrupten Eliten» andererseits gekennzeichnet ist.
Die Quelle unterscheidet vier verschiedene Regimeformen. Zum einen geschlossene Autokratien und Wahlautokratien, die in der Animation zum Datenpunkt «Autokratien» zusammengefasst wurden. In geschlossenen Autokratien finden keine nennenswerten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Hierzu zählen Länder wie Saudi-Arabien und Nordkorea.
In Wahlautokratien werden zwar Wahlen abgehalten, jedoch werden diese durch die amtierende Regierung manipuliert und behindert. So werden beispielsweise Opposition und Presse unterdrückt. Ägypten, Singapur oder Ungarn gehören zu den Ländern, in welchen diese Regimeform existiert.
Bei den Demokratien unterscheidet die Quelle zwischen liberalen Demokratien und Wahldemokratien, die wir in der Animation zum Datenpunkt „Demokratien“ zusammengefasst haben. In liberalen Demokratien finden zum einen freie und faire Wahlen statt, zum anderen gewährleisten Gewaltenteilung und rechtsstaatliche Prinzipien den Bürgern weitreichende Freiheiten. Neben Deutschland zählen hierzu auch Länder wie Australien, Südkorea und die Seychellen. Diese Staatsform ist in den letzten Jahren besonders unter Druck geraten, während die Zahl der Wahldemokratien und der geschlossenen Autokratien zugenommen hat.
In Wahldemokratien werden die Regierungen zwar ebenfalls gewählt, jedoch erfüllen sie andere Kriterien nur teilweise. So kann es beispielsweise an einer effektiven Gewaltenteilung, kontrollierenden Instanzen oder Freiheitsrechten der Bürger mangeln. Beispiele hierfür sind Polen, Mexiko oder der Senegal. (Statista/mc/pg)