US-Aussenministerin Hillary Clinton.
London – Der britische Premierminister David Cameron und US-Aussenministerin Hillary Clinton sind in London vor einer internationalen Libyen-Konferenz zu separaten Gesprächen zusammengekommen. An dem Treffen am Dienstag in Camerons Amtssitz in der Downing Street nahm auch Clintons britischer Amtskollege William Hague teil.
Über die Inhalte der Unterredung wurde zunächst nichts bekannt. Hague hatte sich zuvor mit dem Sondergesandten der libyschen Übergangsregierung, Mahmud Dschibril, getroffen. Der Libyer sollte auch mit Cameron in Downing Street zusammenkommen.
Konferenz ohne libysche Opposition
An der Konferenz selbst, zu der 40 Aussenminister und diplomatische Delegationen aus aller Welt geladen waren, sollte die libysche Opposition jedoch nicht teilnehmen. Im Zentrum steht die Frage, wie die Zukunft des nordafrikanisches Landes nach einem möglichen Rückzug von Machthaber Muammar al-Gaddafi aussehen könnte. Auch humanitäre Probleme, wie die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und Lebensmitteln, sollen diskutiert werden.
Modelli für Ära nach Gaddafi
Für die Zeit nach Gaddafi liegen in London mehrere Modelle auf dem Tisch. Alle sehen einen baldigen Waffenstillstand vor. Unterschiedliche Auffassungen herrschen darüber, wie mit dem Machthaber selbst umgegangen werden soll. Während etwa Italien eine Exillösung befürwortet, wollen die USA, Grossbritannien und Frankreich, dass Gaddafi vor dem Internationalen Strafgerichtshof der Prozess wegen Kriegsverbrechen gemacht wird. US-Präsident Barack Obama hatte sich am Dienstag in einer Rede zum Libyen-Konflikt dagegen ausgesprochen, die UN-Resolution 1973 zu erweitern. Eine Ausweitung mit dem Ziel eines Regimewechsels wäre falsch, sagte Obama. (awp/mc/upd/ps)
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