Liechtenstein: Bildungszentrum für Frauen in Afghanistan
Vaduz – Liechtenstein finanziert seit 2009 ein Bildungsprogramm für junge Frauen in der Provinz Parwan, Afghanistan. Die Regierung hat beschlossen, dieses Projekt der Organisation «Refugee Education Trust» für weitere drei Jahre zu unterstützen.
Als Folge von Krieg, Armut, Unterdrückung und soziokulturellen Einschränkungen war es vielen Mädchen und jungen Frauen in Afghanistan in den vergangenen Jahren nicht möglich, einen Primarschulabschluss zu erlangen. Dies erschwert den Besuch von weitergehenden Bildungsangeboten sowie den Einstieg in die Berufswelt. Diesem Problem wirkt das Programm von RET entgegen.
Integrierte Kindertagesstätte und medizinische Betreuung
Rund 80 junge Frauen pro Jahr (im Alter zwischen 15 und 35) besuchen im Zentrum Aufbaukurse in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte sowie Sprachen, Lesen und Schreiben. Begleitet wird dieses Programm von einer integrierten Kindertagesstätte, wo die Kinder dieser Frauen während des Unterrichts betreut werden, sowie von einem medizinischen Beratungsangebot. Letzteres ist in dieser Region besonders wichtig, da es nur wenig ausgebildetes Personal gibt, um Frauen während der Schwangerschaft und Geburt zu betreuen. Im Jahr 2011 wurde auch ein Kindergarten in das Projekt integriert, womit auch die Kinder der teilnehmenden Frauen vom Bildungsangebot profitieren. Das Projekt kann bisher als sehr erfolgreich bezeichnet werden, da es sich an den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung orientiert und von dieser eine breite Akzeptanz erfährt.
Liechtenstein trägt die gesamten Projektkosten von jährlich 220’000 Franken. Bis 2014 soll die Schule an die lokalen Behörden übergeben werden. (FL/mc/hfu)