Liechtensteins Industrie besser unterwegs als Finanzbranche
Produktion von maschinellen Bauwerkzeugen bei Hilti in Schaan.
Vaduz – Der konjunkturelle Aufschwung im Fürstentum Liechtenstein hat sich im zweiten Halbjahr 2010 fortgesetzt. Gut unterwegs ist vor allem die Industrie, während die Finanzbranche weniger erlöste. Die Umsätze von 25 ausgewählten grösseren Liechtensteiner Unternehmen stiegen im zweiten Semester 2010 um 4%.
Allerdings gibt es grosse Unterschiede: Wie das Amt für Statistik am Montag mitteilte, wuchsen die Umsätze im Industriesektor um 11% im Vergleich zum zweiten Semester 2009.
Trendwende beim Nettoneugeld
Trotzdem lagen die Umsatzzahlen in der Industrie um 11% unter den Ergebnissen des 2. Halbjahres 2008, als die Wirtschaftskrise einsetzte. Die Umsätze der Finanzdienstleister im zweiten Halbjahr 2010 unterschritten jene der Vorjahresperiode um 10%. Die allgemeinen Dienstleister setzten sogar 19% weniger um. Gemäss provisorischer Auswertung von 14 der insgesamt 16 im Fürstentum tätigen Banken reduzierte sich das betreute Kundenvermögen im letzten Jahr um 3% auf 121 Mrd CHF. Eine Trendwende sei dagegen beim Nettoneugeld festzustellen, schreibt das statistische Amt. Nach zwei Jahren mit hohem Geldabfluss registrierten die 14 Banken einen Geldzufluss von netto 300 Mio CHF.
Exporte kommen wieder in Fahrt
Wieder besser läuft das Exportgeschäft: die direkten Ausfuhren von Waren erhöhten sich im zweiten Semester letzten Jahres um 2,1%. Die Ausfuhren lagen aber immer noch 22% unter dem Exportvolumen vor der Wirtschaftskrise. Im ersten Quartal des laufenden Jahren stiegen die Exporte gegenüber dem gleichen Periode des Vorjahres um 4%. Rund 33’300 Personen waren Ende 2010 in Liechtenstein beschäftigt, 1,3% mehr als im Vorjahr. Mit einem Wachstum von 2% legte der Industriesektor am stärksten zu. Bei den allgemeinen Dienstleistern betrug der Anstieg 0,8%, während die Beschäftigung in der Finanzbrache gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert blieb. (awp/mc/ps)