Amsterdam / Chiasso – Der Online-Reiseanbieter LM Group («Lastminute») hat sich im vergangenen Geschäftsjahr weiter von der Corona-Krise erholt. Trotz der Wirren im Zusammenhang mit den Betrugsvorwürfen gegen das ehemalige Management konnten Umsatz und operativer Gewinn verdoppelt werden.
Gemäss noch ungeprüfter Zahlen verdoppelte sich der Umsatz 2022 auf 305 Millionen Euro, wie die LM Group am Dienstag mitteilte. Damit hat sich die Gruppe dem Vorkrisenniveau von 2019 mit einem Umsatz von 338 Millionen weiter angenähert. Der bereinigte Gewinn auf Stufe EBITDA lag bei 37,7 Millionen Euro, was gegenüber dem Vorjahr ebenfalls einer Verdoppelung entspricht.
Profitiert hat das Unternehmen den Angaben zufolge von der allgemeinen Erholung am Reisemarkt und einem starken Wachstum bei Urlaubspaketen. In den letzten Wochen des Jahres 2022 habe sich das Wachstum zwar abgeschwächt, heiss es weiter. Dafür sei der Jahresbeginn 2023 wieder «stark» ausgefallen und die Gesamtbuchungen hätten im Januar bereits wieder das Niveau von 2019 erreicht.
Rückstellungen schon im Q3
Wie bereits im November angekündigt, wurden für die Rückzahlung von mutmasslich zu Unrecht bezogenen Corona-Kurzarbeitsentschädigungen Rückstellungen von 34 Millionen Euro gebildet. Die Rückzahlungsbedingungen würden derzeit noch mit den zuständigen Behörden ausgehandelt, heisst es dazu. Ende Dezember hatte das Unternehmen die fehlbare Führungsriege um Firmengründer und Hauptaktionär Fabio Cannavale ausgetauscht.
Weitere Massnahmen zur Stärkung der Unternehmensführung seien eingeleitet worden, so die heutige Meldung. So würden unter anderem ein Ethik- und Nachhaltigkeitsausschuss gebildet und die Kontrollsysteme im Unternehmen verstärkt. Ausserdem soll die Geschäftsleitung gestrafft und die Position des COOs abgeschafft werden.
Die definitiven und geprüften Zahlen gibt die Gruppe am 30. März bekannt. (awp/mc/ps)