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Zürich – New York und London gehören seit Jahren zu den stabilen Spitzenreitern unter den globalisierten Städten. Dabei führte bislang New York den Global Cities Index von A.T. Kearney an, wurde aber nun seit 2008 erstmalig von London auf den zweiten Platz verwiesen – dank stetig verbesserter Werte der Briten insbesondere beim Kulturangebot, bei den wirtschaftlichen Aktivitäten sowie beim Informationsaustausch.
„New York und London haben weltweit die grösste wirtschaftliche Macht und sind damit weiterhin für Investoren besonders interessant“, fasst Andreas Liedtke, Manager Director von A.T. Kearney Schweiz die diesjährigen Ergebnisse des Global Cities Index zusammen: „Mit dem Global Cities Index helfen wir Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik, die Weltstädte zu identifizieren, die die höchste Attraktivität für Mitarbeiter, Ideen und Kapital haben und die zukünftig den stärksten Einfluss ausüben werden.“ Zürich und Genf seien zwar nicht unter den Top 25, hätten aber nachgewiesen grosses Potential, das es auszubauen gelte.
Der jährlich seit 2008 erstellte Global Cities Index (GCI) zeichnet zusammen mit dem Global Cities Outlook (GCO) ein aufschlussreiches Bild der globalen Städte von heute und morgen. Der GCI untersucht die gegenwärtige Leistung von 125 Städten in den Dimensionen Wirtschaftsaktivitäten, Humankapital, Informationsaustausch, Kulturangebot und politisches Engagement. Der GCO, der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführt wurde, analysiert dagegen das Potential der Städte, also wie schnell und gut sie bei einer Reihe von Indikatoren – Humankapital, wirtschaftlicher Aktivität und Innovation – im Vergleich zu den Top-Performern aufholen.
Zürich und Genf ausserhalb der Top-30
Europa ist mit sechs Städten im GCI Ranking unter den Top 25 vertreten: Paris belegt den dritten Platz, Brüssel und Madrid liegen auf 12 und 13 und Berlin hat sich um einen Rang auf den 16. Platz vorgearbeitet, gefolgt von Wien und Amsterdam. Zürich liegt auf dem 31. Platz, Genf sogar nur auf dem 36. Platz.
Global Cities Outlook: San Francisco mit dem grössten Potenzial
Unverändert gehört die Spitzenposition beim Global Cities Outlook, der das Potential der Städte misst, San Francisco. Die hügelige Metropole in Kalifornien konnte sich, wie schon in den vergangenen Jahren, mit ihrer unvergleichlich hohen Innovationskraft und ihrem privaten Investitionsvolumen auf dem ersten Platz behaupten. Zu den Top-25 Städten mit dem grössten Entwicklungspotential im Ausblick zählen auch Zürich mit Rang 10 und Genf auf dem 16. Platz. Genf verdankt das vor allem seiner Strahlkraft als Standort für internationale Politik und seinen hohen Standards im Informationsaustausch. Die Stadt gehört zu den informationstechnologisch am besten vernetzten der Welt und nimmt den ersten Platz als Standort für internationale Organisation ein und den fünften für lokale Organisationen mit globaler Reichweite. Zürich punktet mit überdurchschnittlich starker Governance. Beide Städte liegen beim Thema persönliches Wohlbefinden sehr weit vorne, haben aber im Vergleich zu Städten aus Asien und dem mittleren Osten gerade hinsichtlich des Faktors Umwelt und Natur nachgelassen.
Die Studie stellt auch eine „globale Elite“ der führenden Städten zusammen: jene, die sowohl im Index als auch im Outlook unter den ersten 25 platziert sind – die also nicht nur gegenwärtig eine herausragende Performance zeigen, sondern auch überdurchschnittliches Entwicklungspotential haben. Neben London und New York reiht sich in die Liste der 15 Elitestädte auch Berlin, in Europa begleitet von Brüssel, Amsterdam und Paris.
„Zürich und Genf nehmen im Ausblick stolze Plätze ein“, kommentiert Liedtke die Position der Schweiz im internationalen Vergleich. „Doch auch unter den Städten schläft die Konkurrenz nicht. Beim Thema persönliches Wohlbefinden, Natur und Umwelt haben wir Nachholbedarf und Zürich hat im Index bei den Geschäftsaktivitäten und beim Humankapital geschwächelt. Klare Signale, woran wir arbeiten müssen, wenn wir den Weltrang nicht an Städte aus Asien und dem mittleren Osten abgeben wollen.“ (mc/pg)
Über den A.T. Kearney Global Cities Index
Der Global Cities Index (GCI) von A.T. Kearney bewertet 125 Metropolregionen anhand von 27 Kennzahlen in den fünf Dimensionen wirtschaftliche Aktivität, Humankapital, Informationsaustausch, Kulturangebot und politisches Engagement. Die Ergebnisse werden seit 2015 vom Global Cities Outlook (GCO) flankiert. Dieser Index misst, wie schnell sich die 125 Städte in Bezug auf 13 Basisindikatoren entwickeln, die auf Dauer am wahrscheinlichsten die Fähigkeit einer Stadt beeinflussen, Ideen, Kapital und qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen, zu binden oder selbst hervorzubringen. Hierzu gehören: persönliches Wohlbefinden, Wirtschaft, Innovation und Governance.