Lufthansa-Gruppe streicht 7100 Flüge – Tel Aviv nicht mehr bedient

In Deutschland stehen Teile des Luftverkehrs still. (@Photographer: Oliver Roesler / ©Lufthansa)

Frankfurt am Main – Die Lufthansa-Gruppe mit der Tochter Swiss streicht wegen der Auswirkungen des Coronavirus im März rund 7100 Europa-Flüge. Die Destination Tel Aviv wird ab Sonntag bis zum Ende des Winterflugplans am 28. März von der Swiss und den weiteren Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe gar nicht mehr angeflogen.

Grund sind die erweiterten Einreiseverbote der israelischen Behörden für Reisende unter anderem aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich. Gemäss den ab 6. März geltenden Einreisebestimmungen wird Fluggästen aus diesen Ländern die Einreise verweigert, es sei denn, sie können einen privaten Quarantäneplatz für eine obligatorische, 14-tägige Quarantäne in Israel nachweisen, wie entsprechenden Mitteilungen der Swiss und der Lufthansa Gruppe zu entnehmen ist.

Die Lufthansa Group sehe sich zu der Einstellung aus «wirtschaftlichen und operativen Gründen» gezwungen, da viele Passagiere nicht mehr zur Einreise berechtigt seien. Aus betrieblichen Gründen seien bereits einige Flüge für Freitag und Samstag nach Tel Aviv gestrichen worden, da Flugzeugbesatzungen ebenfalls den Restriktionen unterlägen.

Streckenreduktion um 25 Prozent
Die Kapazitätsreduktion wegen «aussergewöhnlichen Umstände durch die Ausbreitung des Coronavirus» und dem damit verbundenen Nachfragerückgang beziffert die Lufthansa Gruppe auf bis zu 25 Prozent. Wie bereits der Konzern bereits am Vortag mitgeteilte, entsprechen die Streckenstreichungen und Frequenzanpassungen rechnerisch einer Kapazität von 150 Flugzeugen.

Swiss dünnt Flugplan
Die Swiss hatte am Mittwochnachmittag bekannt gegeben, dass sie bei ihrem Kurz- und Mittelstreckennetz den Flugplan «über das gesamte Streckennetz» ausdünne. Auf der Langstrecke werden die Ziele Tokio, Osaka und Singapur um je zwei wöchentliche Frequenzen reduziert.

Von den rund 7100 gestrichenen Lufthansa-Flügen handelt es sich um 3750 Flüge ab Frankfurt zu 75 Flughäfen und um 3350 Flüge zu 65 Flughäfen ab München. Schwerpunkt bilden dabei zum einen innerdeutsche Flüge, zum anderen Reisen nach Italien. Des Weiteren reduziert die Lufthansa Frequenzen in ihrem Streckennetz unter anderem von und nach Hongkong und Seoul.

Die aus den aktuellen Entwicklungen zu erwartende Ergebnisbelastung sei derzeit noch nicht abschätzbar, heisst es sowohl von der Swiss wie von der Lufthansa-Gruppe. Verwiesen wird auf die Jahresmedienkonferenz am 19. März 2020. (awp/mc/pg)

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