Swiss-CEO Carsten Schloter.
Zürich – Die Fluggesellschaft Swiss hat im April 2011 deutlich mehr Passagiere transportiert als ein Jahr zuvor, als der Vulkanausbruch auf Island den europäischen Flugverkehr behinderte. Die Swiss-Maschinen konnten zudem besser gefüllt werden.
Die Swiss transportierte weltweit 1,29 Mio Passagiere, dies ist rund ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Inklusive der Chartertochter Edelweiss Air flogen 1,37 Mio Passagiere mit Swiss. Der Vulkanausbruch auf Island hat die Zahlen der Tochtergesellschaft des deutschen Lufthansa-Konzerns indes verzerrt. Vergleicht man die Passagierzahlen der Swiss mit April 2009, ist der Anstieg deutlich kleiner. Damals flogen 1,16 Mio Passagiere mit der Fluggesellschaft.
Sitzladefaktor um 1,9% gestiegen
Die Auslastung der Swiss-Flugzeuge, der so genannte Sitzladefaktor, stieg auf dem gesamten Streckennetz um 1,9 Prozentpunkte auf 81,9%, wie das Unternehmen am Dienstag weiter bekannt gab. Während bei den Interkontinentalstrecken die Auslastung auf Vorjahresniveau blieb, verbesserte sie sich auf den Europaflügen um 6,4 Prozentpunkte auf 76,9%. Die Zahl der Flüge erhöhte sich um 23,2% auf 12’386. Hauptverantwortlich ist ebenfalls der Vulkanausbruch, auf Grund dessen bei der Swiss Mitte April 2010 1885 Flüge gestrichen werden mussten, wie es auf Anfrage bei Swiss hiess. Insgesamt waren 202’184 Passagiere betroffen.
Effekt der Tsunami- und Atomkatastrophe in Japan spürbar
Während drei Tagen (17. bis 19. April) konnten überhaupt keine Flüge durchgeführt werden. Davon beeinflusst stieg auch die Zahl angebotener Sitzkilometer um starke 24,6% im Vergleich zum Krisenmonat April 2010 an. Doch auch im April dieses Jahres machten sich weltweite Krisen bemerkbar. So spürte die Swiss den Effekt der Tsunami- und Atomkatastrophe in Japan. In der Region Asien/Pazifik seien die Maschinen weniger gut ausgelastet gewesen als vor einem Jahr, teilt Swiss mit. Zudem beeinflussten die politischen Unruhen in Ägypten die Auslastung der Flüge nach Kairo negativ. Der volumenmässige Frachtladefaktor der Swiss World Cargo lag bei 77,9%, 4,5 Prozentpunkte tiefer als vor einem Jahr. Demgegenüber stiegen die Frachttonnenkilometer um 16,3%.
Lufthansa verbucht im April kräftige Zuwächse
Die Lufthansa hat im April nach dem Aschewolke-Desaster des Vorjahres kräftige Zuwächse bei Passagieren und Fracht verbucht. Zusammen mit ihren Töchtern Swiss, Austrian Airlines (AUA), British Midland (BMI) und Germanwings kam Europas grösste Fluggesellschaft auf 8,8 Millionen Passagiere, ein Plus von 31,5 Prozent.
Auslastung bleibt stabil
Die Auslastung der Maschinen blieb mit 76,3 Prozent stabil, wie die Lufthansa am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Alleine mit den Fluglinien unter der Marke Lufthansa waren 5,5 Millionen Menschen unterwegs. Wegen des Vulkanausbruchs in Island war der Himmel über Europa ein Jahr zuvor tagelang für den Flugverkehr gesperrt worden. Dieses Mal wirkten sich die Erdbeben-Katastrophe in Japan und die Unruhen in Nordafrika belastend aus. Bei der Frachttochter Lufthansa Cargo wuchs das Geschäft um ein Viertel auf 161.000 Tonnen Fracht und Luftpost. Konzernweit kletterte das Aufkommen fast ebenso stark auf 180.000 Tonnen. (awp/mc/upd/ss)