Lufthansa will sich Thomas-Cook-Airlines genau anschauen
Düsseldorf – Die Verkaufsabsichten von Thomas Cook sorgen auch bei Lufthansa für Aufmerksamkeit. «Wir haben mit der Eurowings bewiesen, dass wir uns in diesem Segment gut entwickeln können, daher werden wir uns genau anschauen, welche Ansätze es hier geben könnte», sagte Harry Hohmeister, der im Lufthansavorstand für die Premiumsegmente zuständig ist, dem «Handelsblatt».
Thomas Cook hatte am Donnerstag angekündigt, alle Optionen für seine Airline-Gruppe, zu der auch die deutsche Condor gehört, prüfen zu wollen. Das Unternehmen sucht mehr finanzielle Flexibilität für Investitionen in das klassische Reisegeschäft. Hohmeister machte deutlich, dass er eine weitere Marktbereinigung erwartet. «Es gibt schlicht zu viele Airlines in Europa, die in dem harten Wettbewerb nicht bestehen können. Das zeigen die Insolvenzen der vergangenen Monate mehr als deutlich», sagte der Manager. Zu Wochenbeginn hatte die Ferienfluggesellschaft Germania Insolvenz angemeldet. «Diese Entwicklung ist noch nicht am Ende», prognostizierte er.
Chancen auch bei Alitalia
Hohmeister sieht derweil gute Chancen, dass Lufthansa bei der insolventen Alitalia doch noch zum Zuge kommen wird. «In Italien gibt es genug Anbieter im Bereich Low-Cost. Besser erscheint also eine Lösung im Premiumsegment, denn nur so kann sich Alitalia im Wettbewerb differenzieren». Lufthansa fordert eine harte Restrukturierung von Alitalia, was in Italien auf Widerstand stösst. Bislang habe er aus Italien noch nicht gehört, dass das, was Lufthansa biete, so problematisch sei, dass man es nicht annehmen könne, konterte Hohmeister die Kritik. (awp/mc/pg)