Paris – Der auch durch Hollywood bekannte US-Juwelier Tiffany könnte bald in europäische Hände fallen. Der französische Luxusgüterkonzern LVMH bestätigte, Vorgespräche mit den Amerikanern über eine Übernahme geführt zu haben. Es gebe dabei keine Gewähr, dass diese zu einer Vereinbarung führen würden, teilte der Hersteller von Marken wie Louis Vuitton oder Givenchy am Montag in Paris mit.
Am Wochenende hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, Branchengigant LVMH habe Tiffany einen Übernahmevorschlag unterbreitet. Tiffany ist aktuell an der Börse 12 Milliarden Dollar wert, die Franzosen kommen fast auf 20 mal so viel.
Angebot dürfte als zu niedrig abgelehnt werden
Bloomberg zufolge ist LVMH bereit, etwa 120 US-Dollar je Tiffany-Aktie auf den Tisch zu legen, was rund 14,5 Milliarden Dollar entspreche. Am Freitag war das Papier bei 98,55 Dollar aus dem Handel gegangen. Die «Financial Times» berichtete unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass das Angebot als zu niedrig abgelehnt werden dürfte. Analyst Oliver Chen von Cowen & Co sieht etwa den fairen Wert von Tiffany bei 160 Dollar je Aktie oder höher.
Eine Übernahme von Tiffany wäre die bisher grösste von LVMH. 2017 etwa bezahlten die Franzosen 7 Milliarden Dollar für die restlichen Anteile von Christian Dior. Die Amerikaner prüften derzeit das Angebot. Der vor 182 Jahren gegründete Juwelier ist weltweit bekannt für seine eckigen blauen Kartons und seine Rolle im Hollywood-Streifen «Frühstück bei Tiffany». (awp/mc/pg)