Paris – Der weltgrösste Luxusgüterkonzern LVMH hat 2010 ein Rekordjahr verbucht. Zum ersten Mal machte das Unternehmen einen Jahresumsatz von mehr als 20 Milliarden Euro, teilte LVMH am Freitag in Paris mit. Dieser lag bei 20,32 Milliarden Euro, das war im Vergleich zum Krisenjahr 2009 eine Steigerung um 19 Prozent.
Konzernchef Bernard Arnault äusserte sich nach dem «grossartigen Jahrgang 2010» auch sehr optimistisch für das laufende Jahr. Die Aktionäre sollen zudem eine deutlich höhere Dividende erhalten. Der Überschuss stieg 2010 um 73 Prozent auf 3,03 Milliarden Euro. Beim operativen Gewinn gab es ebenfalls einen Rekord zu vermelden: Dieser lag bei 4,32 Milliarden Euro und damit erstmals über vier Milliarden. Nach Ansicht von Cheuvreux-Analyst Pierre Lamelin lagen die Zahlen aber lediglich im Rahmen seiner Erwartungen. Im Geschäft mit Wein und Spirituosen seien die Umsätze sogar leicht unter seinen aggressiven Prognosen geblieben. Alles in allem langten die Zahlen nicht, um die Papiere anzutreiben. Der LVMH-Kurs sank im frühen Handel um 2,2 Prozent auf 113,40 Euro.
Dividende deutlich erhöht
In der Sparte mit dem grössten Umsatzanteil des Konzerns, Mode und Lederwaren, stieg der bereinigte Umsatz um 13 Prozent und der Gewinn um 29 Prozent. Die profitabelste Marke war erneut Louis Vuitton. In der Wein- und Spirituosensparte (Moet & Chandon, Veuve Cliquot, Dom Perignon, Hennessy) stieg der Umsatz ebenfalls um 13 und der Gewinn um 22 Prozent. Besonders die Champagnermarken erholten sich merklich nach einem starken Einbruch im Jahr davor. In der Sparte Uhren und Schmuck konnte LVMH seinen Gewinn mehr als verdoppeln. Bei Kosmetik und Parfum (Dior, Guerlain, Givenchy) stiegen die Umsätze um 9 und der der Gewinn um 14 Prozent. Zugleich schlug LVMH eine Dividende von 2,10 Euro pro Aktie vor, was einer Steigerung von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Für 2011 sieht sich LVMH gut gerüstet, sein Wachstum fortzusetzen und seine Marktführerschaft auszubauen. (awp/mc/upd/ps)