Macy’s streicht über 10’000 Stellen – Aktie im Sturzflug
Cincinnati – Die US-Kaufhauskette Macy’s hat nach einem überraschend schwachen Weihnachtsgeschäft einen grossen Jobabbau angekündigt. Das Unternehmen senkte am Mittwoch seine Gewinnprognose und gab bekannt, mehr als 10’000 Stellen zu streichen. Das Traditionsunternehmen machte einem Teil der betroffenen Mitarbeiter jedoch Hoffnung, ihnen neue Jobs anbieten zu können.
Im November und Dezember schrumpften die Verkäufe in etablierten Macy’s-Filialen verglichen mit dem Vorjahreswert um 2,1 Prozent. Vorstandschef Terry Lundgren räumte ein, mit besseren Ergebnissen gerechnet zu haben. Der Geschäftsausblick wurde gekürzt – Macy’s geht für 2017 nun von einem bereinigten Gewinn pro Aktie zwischen 2,95 und 3,10 Dollar aus. Zuvor waren es noch 3,15 bis 3,40 Dollar gewesen.
Anleger reagierten geschockt. Die Aktie fiel nachbörslich um zehn Prozent. Der Stellenabbau ist Teil eines Sparprogramms, das die Schliessung von 100 der zuletzt 730 Filialen, Verkäufe von Immobilien in Konzernbesitz und Umstrukturierungen von Geschäftsbereichen umfasst.
Kosten jährlich um 550 Mio USD senken
Die Filialschliessungen, von denen drei schon erfolgt sind und 65 bis Mitte des Jahres folgen sollen, hatte Macy’s bereits im August angekündigt. Dieser Teil des Sparpakets betrifft dem Unternehmen nach 3900 Jobs. Man werde versuchen, den betroffenen Mitarbeitern neue Beschäftigung in nahe gelegenen Filialen anzubieten – sofern möglich. Bei weiteren etwa 6200 Stellen bestehe diese Hoffnung nicht.
Durch das Sparprogramm sollen die jährlichen Kosten ab 2017 um etwa 550 Millionen Dollar gesenkt werden. Zunächst werden die Kündigungen und Abfindungen aber ins Geld gehen: Die Bilanz für das vierte Quartal werde deshalb mit 250 Millionen Dollar belastet, so Macy’s. Die Filialschliessungen dürften den Absatz im laufenden Geschäftsjahr um etwa 575 Millionen Dollar drücken.
Die US-Shopping-Ikone Macy’s, gegründet 1858, ist nicht zuletzt für ihre New Yorker Flaggschiff-Filiale am Herald Square weltberühmt. Doch das Unternehmen leidet wie der gesamte klassische Einzelhandel unter verschärfter Konkurrenz durch Online-Rivalen wie Amazon. Der Konzern, zu dem auch die Luxuskette Bloomingdale’s gehört, versucht schon länger, mit Stellenabbau und Filialschliessungen dagegenzuhalten. (awp/mc/ps)