MAN und Allianz entlassen Manroland in die Insolvenz

MAN und Allianz entlassen Manroland in die Insolvenz

München – Es ist die grösste Insolvenz in Deutschland seit rund zwei Jahren: Die Eigentümer Allianz und MAN entlassen den angeschlagenen Druckmaschinenhersteller Manroland und seine 6500 Beschäftigten nur einen Monat vor Weihnachten in die Pleite. Die Suche nach einem Investor für den seit Jahren mit Verlusten kämpfenden Konzern ist gescheitert. Am Freitag meldete das Unternehmen Insolvenz an. Die Beschäftigten müssen nun um ihren Job fürchten, denn der Markt für Druckmaschinen ist hartumkämpft und schrumpft dramatisch.

Die IG Metall machte den zwei Eigentümern, die den Insolvenzantrag verteidigten, schwere Vorwürfe. Das vorläufige Ende für Manroland ist – gemessen an den betroffenen Mitarbeitern – die grösste Pleite in Deutschland seit der Insolvenz des Handels- und Touristikkonzerns Arcandor vor zwei Jahren.

Chance zur Sanierung
Manroland, die weltweite Nummer drei der Branche, will das Insolvenzverfahren für einen grundlegenden Umbau nutzen und möglichst viele Einheiten sanieren. «Bei aller Enttäuschung über den einzuschlagenden Weg bietet das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung hinreichend Chancen, weil das Unternehmen überzeugende Produkte, das nötige Know-how und eine exzellente Mannschaft hat», teilte der Konzern mit. Manroland hatte zuvor beim Amtsgericht Augsburg den Insolvenzantrag gestellt und am Mittag an den Standorten in Augsburg, im hessischen Offenbach und im sächsischen Plauen die Belegschaften informiert.

Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) will am kommenden Montag in Augsburg mit den Beteiligten sprechen und appellierte an Allianz und MAN, weitere Gespräche zu führen, um Lösungen auszuloten. «Sie stehen in der Verantwortung und müssen auch in dieser schwierigen Phase zu ihrem Unternehmen stehen», sagte Zeil. (awp/mc/pg)

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