Buenos Aires – Ein Generalstreik gegen die Wirtschaftspolitik des konservativen Präsidenten Mauricio Macri hat Argentinien weitgehend lahmgelegt. Mit dem 24-stündigen Ausstand protestierte der Gewerkschaftsdachverband CGT am Donnerstag gegen hohe Inflation und Arbeitslosigkeit. Bei Strassenblockaden auf den Zufahrtsstrassen der Hauptstadt Buenos Aires kam es zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizei. Es wurden mindestens vier Menschen verletzt, sechs Teilnehmer der Proteste wurden festgenommen.
Die Gewerkschaften fordern freie Tarifverhandlungen. Die Regierung hatte eine Obergrenze für Gehaltserhöhungen festgelegt, die nicht die für 2017 angepeilte Inflationsrate von 18 Prozent übertreffen sollte. Die Inflation lag 2016 bei über 40 Prozent.
«Der Streik zeigt die Unzufriedenheit im Land, es gibt täglich neue Entlassungen», erklärte Carlos Acuña, einer der drei Generalsekretäre des Gewerkschaftsdachverbands. Arbeitsminister Jorge Triaca sagte, der Streik sei politisch motiviert. Vor allem das Transportwesen sei lahmgelegt worden. Der Flugverkehr sollte vollkommen lahmgelegt werden. Es ist der erste Generalstreik seit Macris Amtsübernahme vor 16 Monaten.
«Schlagkräftiger Protest»
«Der Streik ist ein schlagkräftiger Protest gegen eine Wirtschaftspolitik, die schwer das Einkommen der Arbeitnehmer beeinträchtigt», sagte der Sprecher der CGT, Jorge Solá. Die CGT erwarte, dass die Regierung den Dialog mit den Gewerkschaften aufnehme.
Staatschef Macri eröffnete indessen die lateinamerikanische Regionalkonferenz des World Economic Forum in Buenos Aires. «Wie gut, dass wir uns zur gemeinsamen Arbeit treffen», sagte Macri in Anspielung auf den Streik vor rund 1100 Unternehmensvertretern. Macri sagte, dass seine Regierung erfolgreich Inflation und Armut bekämpfe. (awp/mc/ps)