Medienmogul Rupert Murdoch.
New York – Das florierende Fernsehgeschäft füllt Medienmogul Rupert Murdoch die Kasse. Im zweiten Geschäftsquartal konnte seine News Corp. den Gewinn mehr als verdoppeln auf unterm Strich 642 Millionen Dollar. «In den USA wachsen unsere Kabelkanäle und gewinnen neue Abonnenten», sagte Murdoch am Mittwoch in New York. Zudem erholten sich sie frei empfangbaren Fernsehsender. Der Umsatz erhöhte sich insgesamt um 1 Prozent auf knapp 8,8 Milliarden Dollar.
In der Wirtschaftskrise waren die überlebenswichtigen Werbespots vielfach ausgeblieben. Seit einigen Monaten strömen die Werbemillionen nun wieder. Auch der Rivale Time Warner hatte am Morgen ein Gewinnplus vermeldet. Zudem verdiente Murdoch im Verlagsgeschäft wieder gutes Geld, nachdem ein Rechtsstreit im Vorjahreszeitraum ein Loch gerissen hatte.
Filmgeschäft schwach
Das Filmgeschäft schwächelte indes, nachdem vor einem Jahr Blockbuster wie «Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los» für einen Geldsegen gesorgt hatten. Momentan laufen im Kino das Ballett-Drama «Black Swan» mit Natalie Portman sowie der dritte Teil der Fantasy-Saga «Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte». Die Aktie fiel nachbörslich 1 Prozent.
Film, Fernsehen, Zeitungen und Verlage
Zur News Corp. gehören das Filmstudio 20th Century Fox, die Fernsehsender-Kette Fox, Zeitungen wie das «Wall Street Journal», die britische «Times» und «Sun» sowie Buchverlage. Hierzulande kontrolliert Murdoch den in der Dauerkrise steckenden Bezahlsender Sky Deutschland (ehemals Premiere). In Grossbritannien will er sich gerade die Fernsehgruppe British Sky Broadcasting (BSKYB) komplett einverleiben.
Paid Online Content eingeführt
Murdoch gilt als einer der Vorreiter des Umbruchs in der Medienlandschaft. Er verlangte als einer der ersten von den Online-Lesern seiner klassischen Zeitungstitel Geld. Am Mittwochmorgen startete er die erste eigens für das iPad entwickelte Zeitung namens «The Daily». Verleger in der ganzen Welt warten gespannt darauf, wie sich die Neuheit schlägt, die 99 Cent die Woche kostet.
MySpace neu positionieren
Mit dem Kauf des einst führenden sozialen Netzwerks MySpace hatte Murdoch kein Glück. Der Rivale Facebook scheint mittlerweile übermächtig. Murdoch entliess massenhaft Mitarbeiter bei MySpace und will die Website nun als Unterhaltungsplattform neu aufstellen. Es halten sich auch hartnäckig Spekulationen über einen Verkauf. Wegen der Probleme musste die News Corp. im Quartal 275 Millionen Dollar in den Wind schreiben. (awp/mc/ss/31)