American Airlines und US Airways fusionieren zur grössten Fluglinie
Bald unter einem gemeinsamen Dach: US-Fluggesellschaften American Airlines und US Airways.
Fort Worth / Tempe – American Airlines und US Airways schliessen sich zur weltgrössten Fluglinie zusammen. Die Gesellschaften gaben ihre Pläne am Donnerstag offiziell bekannt. Gemeinsamer Name wird American Airlines sein.
Die Anteilseigner von American Airlines werden wie erwartet 72 Prozent an der gemeinsamen Gesellschaft halten, die der kleineren US Airways 28 Prozent. Konzernchef wird allerdings US-Airways-Lenker Doug Parker. Er gilt als Architekt der Fusion. American-Airlines-Chef Tom Horton wird Vorsitzender des Verwaltungsrats. Alle Drehkreuze und Flugziele sollen erhalten bleiben, wie es hiess. Hauptsitz wird Dallas-Fort Worth. Ab dem Jahr 2015 wollen die Fluglinien jährlich 1 Milliarde Dollar durch den Zusammenschluss einsparen.
Flüge auch nach Deutschland
Im vergangenen Jahr kamen die zwei Fluglinien zusammen auf einen Umsatz von 38,7 Milliarden Dollar (28,8 Mrd Euro). American Airlines bringt mehr als 600 Flugzeuge in die Ehe ein, US Airways annähernd 350 Jets. Hinzu kommen noch einmal mehr als 550 kleinere Maschinen, die bei den Regionalgesellschaften American Eagle und US Airways Express im Einsatz sind.
Die Gesellschaften bieten auch Flüge nach Deutschland an, vor allem nach Frankfurt, Berlin, Düsseldorf und München. Dazu nutzen sie die Netze der grossen Luftfahrt-Bündnisse: American Airlines ist Mitglied der Oneworld und somit ein Partner von Air Berlin . US Airways ist in der Star Alliance, der auch die Lufthansa mit ihrer Tochter Swiss angehört.
Weg aus der Insolvenz
Laut «Wall Street Journal» wird American Airlines die Fusion nutzen, um aus der Insolvenz herauszukommen. Der Plan müsse deshalb noch vom zuständigen Insolvenzgericht abgenickt werden. Auch die Wettbewerbshüter müssen dem Geschäft zustimmen, wobei es bei früheren Zusammenschlüssen in der Luftfahrtbranche hier kaum Probleme gab. Bis zum endgültigen Zusammengehen kann es dadurch aber noch Monate dauern.
Die Fusion biete den Gläubigern von American Airlines die Möglichkeit, einen guten Teil ihres Geldes zu retten, schrieb das «Wall Street Journal». Fast alle grossen US-Fluggesellschaften waren in den vergangenen Jahren durch Insolvenzen gegangen und hatten dabei ihre hohen Kosten vor allem beim Personal reduziert. Auch American Airlines hatte einen massiven Stellenabbau angekündigt. (awp/mc/upd/ps)