Megafusion von Random House und Penguin besiegelt

Megafusion von Random House und Penguin besiegelt

Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender Bertelsmann. (Bild: Bertelsmann)

Gütersloh – Die Fusion von Random House und Penguin zum grössten Publikumsverlag der Welt ist besiegelt. Seit dem 1. Juli sind die unterzeichneten Verträge gültig, wie Bertelsmann am Montag in Gütersloh mitteilte. Das Medienunternehmen hält 53 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Penguin Random House. Penguin-Mutter Person hat 47 Prozent. Der Verlag umfasst alle Einheiten der bisherigen Töchter in den USA, Kanada, Grossbritannien, Australien, Neuseeland und Indien. Das Random-House-Geschäft in Spanien fliesst ebenso in den Verlag ein wie die Penguin-Aktivitäten in Asien und Südafrika. Nicht betroffen ist das Deutschland-Geschäft von Random House.

Vorstandsvorsitzender des neuen Grossverlages ist Markus Dohle. Er führt fast 11’000 Mitarbeiter mit einem Umsatz von 3 Milliarden Euro. Dohle bleibt Chef der unabhängigen deutschen Sparte. Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Rabe sprach von einem historischen Datum für das Unternehmen. «Vor 178 Jahren hat alles mit dem Buch angefangen. Seit dem 1. Juli 2013 führen wir den grössten Buchverlag der Welt. Das ist kein normaler Tag für uns», sagte Rabe in Gütersloh.

Bertelsmann hat das Sagen
Das neue Unternehmen wird mehrheitlich von Bertelsmann geführt und fliesst auch komplett in die Bilanz ein. «Und wir haben das Recht den Vorstandsvorsitzenden zu benennen sowie die Mehrheit im Aufsichtsrat. Somit können wir fast alle Entscheidungen auch ohne Person fällen», sagte Rabe. Er schränkte aber sofort ein und betonte, wie wichtig ihm einvernehmliche Lösungen seien.

Der letzte offene Punkt bei den Fusionsgesprächen sei der Name des neuen Unternehmens gewesen. «Für mich war das kein Punkt, an dem unsere Gespräche gescheitert wären. Ausserdem hat die Marke Penguin gerade im englischsprachigen Raum einen Bekanntheitsgrad von 70 Prozent. Warum sollte der Name dann nicht vorne stehen?», sagte Rabe.

Kein Geld geflossen
Random House Deutschland bleibt weiterhin eigenständig. Rabe schloss aber für die Zukunft nicht aus, dass die Sparte mit in das jetzt fusionierte Unternehmen einfliesst. «Zusammen mit Random House Deutschland wäre unser Anteil einfach zu gross gewesen. Das konnte Person so nicht stemmen», sagte der Bertelsmannchef. Zwischen beiden Partnern sei für die Fusion kein Geld geflossen.

Für die Integration der beiden Verlagsteile hat Markus Dohle zwei bis drei Jahre Zeit. «Hier haben wir keinen Zeitdruck», so Rabe. Das neue Unternehmen ist in 23 Ländern vertreten. Pro Jahr bringt es mit seinen 250 Verlagstöchtern 15 000 neue Titel auf den Markt. Mehr als 70 Nobelpreisträger stehen bei Penguin Random House unter Vertrag. Darunter Günter Grass (1999), Orhan Pamuk (2006) und Mo Yan (2012). Bestseller-Autoren sind unter anderem Dan Brown, Patricia Cornwell, Ken Follet, John Updike und John Grisham. (awp/mc/ps)

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