Mehr als 100 Millionäre fordern am WEF Vermögensteuer für die Reichsten
Berlin/Davos – Eine Gruppe von mehr als 100 Millionären aus neun Ländern fordert zusammen mit internationalen Organisationen eine Vermögenssteuer für die Reichsten. «Besteuert uns, die Reichen, und zwar jetzt», forderten die Gruppen Patriotic Millionaires, Millionaires for Humanity und Tax Me Now nach Angaben der Nothilfeorganisation Oxfam die Regierungen auf.
Dies würde helfen, die extreme Ungleichheit zu verringern und soziale Grunddienste wie eine öffentliche Gesundheitsversorgung und Bildung zu finanzieren, teilte Oxfam am Mittwoch weiter mit. Oxfam verwies auf eine Analyse, wonach ein Steuervolumen von mindestens 2,5 Billionen Dollar pro Jahr möglich sei.
Die Patriotic Millionaires veröffentlichen ihren Brief anlässlich der Veranstaltungsreihe «Davos Agenda» des Weltwirtschaftsforums. Zu den Unterzeichnern und Unterzeichnerinnen gehören den Angaben zufolge die amerikanische Filmproduzentin und Erbin Abigail Disney, der dänisch-iranische Unternehmer Djaffar Shalchi, der amerikanische Unternehmer und Risikokapitalgeber Nick Hanauer sowie die österreichische Studentin und BASF -Erbin Marlene Engelhorn.
Milliarden für Armutsbekämpfung
Eine Vermögensteuer, die bei Millionären mit nur zwei Prozent jährlich ansetze und bei Milliardären auf fünf Prozent jährlich steige, könnte den Angaben zufolge weltweit 2,52 Billionen US-Dollar pro Jahr einbringen. Damit wären wesentliche Fortschritte bei Armutsbekämpfung, Verteilungsgerechtigkeit bei Covid-19-Impfstoffen und allgemeiner Gesundheitsversorgung möglich. In dem Schreiben heisst es, die Welt habe in den vergangenen zwei Jahren grosses Leid erfahren, während die Reichsten noch reicher geworden seien und nur sehr wenige von ihnen angemessen Steuern bezahlt hätten. (awp/mc/pg)
2 thoughts on “Mehr als 100 Millionäre fordern am WEF Vermögensteuer für die Reichsten”
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Nichts verstanden die Leute. Die Staaten verfolgen erst mal Eigeninteressen und zweitens sind Staaten sehr sperrige, ineffektive und ineffiziente Konstrukte die kaum Probleme lösen. Die Eigen-Verantwortung die das Vermögen mit sich bringt, an den Staat aus zu lagern verschiebt das Problem nur. Meiner Meinung nach ist eine Selbst-Verpflichtung mit dem Vermögen Sinnvolles zu tun, hilfreicher. Siehe hier zu z.B. die Stiftung von Bill & Meldina Gates.
Bei genauem hinsehen, wird klar: Sie fordern moderner Ablass-Handel durch Besteuerung, anstatt durch Eigen-Verantwortung sinnvolles zu tun. Und Eigenverantwortlich vielversprechende Projekte an zu gehen. Dahinter steht eine Haltung, dass der Staat das Problem lösen soll. Eine kindliche Haltung, die Verantwortung an eine höhere Instanz ab zu geben um selbst nicht in der Verantwortung zu stehen. Getreu dem Motto… die Welt ist ungerecht und ich klage an…. und habe durch meine Forderung ja schon alles getan… oder nach der Besteuerung sagen zu können ich habe ja schon bezahlt. Grundsätzlich verändert das weder das System noch die Resultate des Systems.