Menschenrechtler Ales Bialiatski erhält Friedensnobelpreis 2022

Menschenrechtler Ales Bialiatski erhält Friedensnobelpreis 2022
Mit dem Friedensnobelpreis 2022 ausgezeichnet: Ales Bialiatski.

Oslo – Der wichtigste Friedenspreis der Welt geht dieses Jahr an den seit 2020 inhaftierten belarussischen Menschenrechtler Ales Bialiatski und zwei Menschenrechtsorganisationen aus Russland und der Ukraine. Dies gab das Nobelpreiskomitee am Freitag in Olso bekannt.

Die Vergabe stand in diesem Jahr im Schatten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Dieser befindet sich inzwischen schon in seinem achten Monat.

«Für das Recht eingesetzt, die Mächtigen zu kritisieren»
Die drei Gewinner würden die Zivilgesellschaft in ihren Ländern vertreten, schreibt das Nobelpreiskomitee. «Seit Jahren setzten sie sich für das Recht ein, die Mächtigen zu kritisieren». Auch der «ausserordentliche Beitrag» zur Dokumentation von Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch wurde gelobt.

Viele rechneten im Vorfeld mit einer Preisvergabe in die Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde von Wettbüros zuletzt weit vorne gesehen. Allerdings muss beachtet werden, dass Nominierungen für den Preis nur bis zum 31. Januar eingereicht werden konnten – Russland war am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert.

2021 hatte das norwegische Nobelkomitee Dmitrij Muratow geehrt, den Chefredakteur der kremlkritischen Zeitung »Nowaja Gaseta«, war gemeinsam mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Erst vor einem Monat hat ein Bezirksgericht in Moskau der Zeitung auf Antrag der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor die Zulassung entzogen. (mc/ps)

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