Karl-Ludwig Kley, CEO Merck KGaA.
Darmstadt – Der Pharma- und Chemiekonzern Merck hat in Europa erneut die Zulassung für sein Krebsmittel Erbitux zur Behandlung von Lungenkrebs beantragt. Der Antrag bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA basiere auf einem neuen Biomarkerprinzip bei Patienten, deren Tumor über eine bestimmte genetische Eigenschaft verfügt, wie der Dax-Konzern am Mittwoch mitteilte.
Es gehe dabei um den fortgeschrittenen oder Tochtergeschwülste bildenden Lungenkrebs mit einer hohen Ausprägung des Wachstumsfaktorrezeptors (EGFR). Im Juli und November 2009 hatte ein Beratergremium der EMA die Zulassung von Erbitux gegen Lungenkrebs abgelehnt. Wie Merck am Mittwoch weiter mitteilte, sei der Tumor bei 44,4 Prozent der Patienten mit EGFR-Ausprägung geschrumpft. Ohne Erbitux waren es laut Unternehmen 28,1 Prozent. Erbitux ist neben dem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif das zweitwichtigste Medikament der Darmstädter. 2010 wies der Konzern mit Erbitux einen Umsatz von 820 Millionen Euro aus. Merck traut dem Mittel, das bereits in 87 Ländern zugelassen ist, Erlöse von 1 Milliarde Euro und mehr zu. (awp/mc/ss)