Merck & Co.-CEO Kenneth C. Frazier.
Whitehouse Station – Der zweitgrösste US-Pharmakonzern Merck & Co hat im dritten Quartal dank Kosteneinsparungen und der Nachfrage nach Kernprodukten den Gewinn fast verfünffacht. Von Juli bis September des laufenden Geschäftsjahres sei der Überschuss auf 1,69 Milliarden Dollar gestiegen, wie der Pfizer-Konkurrent US-Bundesstaat New Jersey mitteilte.
Im dritten Quartal des Vorjahres war der Gewinn wegen Abschreibungen und Restrukturierungskosten in Zusammenhang mit der Übernahme des Wettbewerbers Schering-Plough noch um rund 90 Prozent auf 372 Millionen Dollar eingebrochen. Anleger reagierten positives auf das Zahlenwerk: Im vorbörslichen US-Handel stieg der Merck-Kurs um rund 1,7 Prozent.
Günstige Wechselkurse stützen
Asthma- und Diabetesmittel sowie der Impfstoff Gardasil gegen Gebärmutterhalskrebs sorgten beim Umsatz für einen Anstieg von acht Prozent auf 12,02 Milliarden Dollar. Günstige Wechselkurse wirkten sich stützend aus. Merck-Chef Kenneth C. Frazier präzisierte die Prognose für das Ergebnis pro Aktie vor Sonderposten und rechnet nun mit 3,72 bis 3,76 Dollar (zuvor 3,68 bis 3,76). Für das laufende Jahr ist Frazier beim Umsatz etwas optimistischer: Dieses soll nun im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen (VJ: 46 Mrd. Dollar). Mit einem Gewinn von 0,94 Dollar je Aktie übertrafen die Amerikaner wie auch beim Umsatz die Erwartungen der Wall Street im dritten Quartal.
Konzern rüstet sich gegen Generikahersteller
Merck & Co will Kosten einsparen und hatte im Sommer einen weiteren Stellenabbau von bis zu 13.000 bekannt gegeben. Damit will sich der US-Konzern für die zunehmende Konkurrenz durch Generikahersteller rüsten. Noch sprudeln bei Merck & Co die Gewinne – aber bereits im kommenden Jahr läuft für das wichtigste Medikament Singulair (Asthmamittel) der lukrative Patentschutz aus. In der Regel führt der Verlust des Patentschutzes zu einem kräftigen Umsatzeinbruch, denn Generikahersteller drängen dann mit billigeren Nachahmermedikamenten auf den Markt. Merck & Co hatte bereits nach der Übernahme von Schering-Plough im Jahr 2009 Tausende Stellen gestrichen.Nach früheren Angaben sollen die Kosten bis Ende 2015 um 4 bis 4,6 Milliarden Euro sinken. (awp/mc/pg)