Nizza – Das vom britischen Milliardär Jim Ratcliffe geführte Chemie-Unternehmen Ineos wird den französischen Fussball-Erstligisten OGC Nizza übernehmen. Die französische Wettbewerbsbehörde genehmigte am Mittwoch den Kauf. Laut französischen Medienberichten soll sich die Kaufsumme auf 100 Millionen Euro belaufen.
Damit weitet Ratcliffe, der laut «Sunday Times» die Liste der reichsten Briten im Jahr 2018 mit einem geschätztes Vermögen von 24,5 Milliarden Euro anführte, sein Engagement im Sport weiter aus. Erst Anfang Mai hatte Ineos den britischen Top-Rennstall Sky um Tour-Sieger Egan Bernal und Chris Froome übernommen. Zuvor war er bereits in den Segelsport eingestiegen. Mit einem Budget von 126 Millionen Euro unterstützt der 66-Jährige das Projekt des viermaligen Olympiasiegers Sir Ben Ainslie um den America’s Cup 2021. Auch beim Schweizer Challenge-Ligisten Lausanne, wo Ineos früher seinen Hauptsitz hatte, ist Ratcliffe involviert.
Ineos geniesst aber gerade bei Umweltschützern wegen der angewendeten Fracking-Methoden und der Plastikproduktion nicht den besten Ruf. So war es beim Start des Radsport-Projekts zu Protesten gekommen.
Nizza, das bis 2018 noch vom jetzigen Dortmunder Coach Lucien Favre trainiert wurde, liegt derzeit auf dem zweiten Platz der französischen Liga. Mit dem Einstieg von Ineos ist beim aktuellen Trainer Patrick Vieira auch die Hoffnung verbunden, noch auf dem Transfermarkt neue Spieler zu verpflichten. In Anbetracht der unklaren Situation hatte der Verein bislang auf namhafte Zugänge verzichtet. (awp/mc/pg)