Carlos Brito, CEO Anheuser-Busch InBev. (Bild: © Anheuser-Busch InBev)
Leuven / London – Der weltgrösste Bierkonzern AB Inbev will mit einem erhöhten Angebot doch noch bei der Übernahme des Rivalen SABMiller zum Zug kommen. AB Inbev bietet je Aktie der Briten nun 42,15 britische Pfund, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Das entspricht einem Gesamtbetrag von gut 68 Milliarden Pfund (92 Mrd Euro). AB Inbev musste vorher nur informell abgegebene Gebote nachbessern, weil der Preis dem Management von SABMiller bislang zu niedrig war. Ausserdem kommt AB Inbev den Grossaktionären von SABMiller entgegen, indem diese einen Teil des Kaufpreises in Aktien beziehen und so am möglichen neuen Brauriesen beteiligt bleiben können.
Die Führungsriege von AB Inbev hofft nun, dass der Verwaltungsrat von SABMiller den Aktionären das Angebot nun empfiehlt. Der SABMiller-Grossaktionär und US-Tabakkonzern Altria teilte bereits mit, die Übernahmepläne zu unterstützen. Altria hielt zuletzt 26,6 Prozent der SABMiller-Anteile.
Gemeinsam ein Marktanteil von mehr als 30 Prozent
Ein Kauf von SABMiller durch AB Inbev wäre der grösste Deal in diesem Jahr und eine der grössten Übernahmen in der Wirtschaftsgeschichte. Gemeinsam wären beide Unternehmen – schon heute die Nummer eins und zwei im Biergeschäft – bereits Ende 2014 auf einen globalen Marktanteil von mehr als 30 Prozent gekommen. AB-Marken wie Beck’s, Budweiser und Stella Artois kämen unter ein Dach mit bekannten SAB-Namen wie Foster’s, Pilsner Urquell und Grolsch. Der Drittplatzierte Heineken (Amstel, Desperados) aus den Niederlanden geriete damit allerdings noch stärker unter Druck.
SABMiller lässt AB Inbev abblitzen
SABMiller ist das milliardenschwere Übernahmeangebot des Konkurrenten AB Inbev nicht genug. Der Verwaltungsrat lehne die Offerte ab, teilte SABMiller am Mittwoch mit. Der Brauereikonzern werde mit dem Angebot deutlich unterbewertet. Damit stellt sich die Mehrheit der Verwaltungsratsmitglieder gegen die Vertreter von Grossaktionär Altria, der die Offerte zuvor begrüsst hatte.
SABMiller hatte bereits zuvor zwei informelle Angebote von AB Inbev als zu niedrig abgelehnt. (awp/mc/upd/ps)