Milliardenofferte für Coal & Allied erhöht
Rio-Tinto-CEO Tom Albanese.
Melbourne – Bei der geplanten milliardenschweren Komplettübernahme des australischen Kohleförderers Coal & Allied haben Rio Tinto und Mitsubishi nachgelegt. Der australische Rohstoffkonzern und der japanische Mischkonzern, die beide schon die Mehrheit an Coal & Allied besitzen, bieten den noch verbliebenen Aktionären jetzt 125 statt bislang 122 australische Dollar. Damit werde Coal & Allied mit 10,8 Milliarden australischen Dollar (7,8 Mrd Euro) bewertet.
Da Rio Tinto und Mitsubishi derzeit bereits knapp 76 Prozent an dem Kohleförderer halten, müssten sie noch etwas mehr als 1,5 Milliarden Dollar für die Komplettübernahme bezahlen. Sollte die Übernahme gelingen, würde Rio Tinto seinen Anteil von derzeit 75,7 auf 80 Prozent und Mitsubishi von 10,2 auf 20 Prozent ausbauen. Die leicht erhöhte Offerte ist das Ergebnis der Verhandlungen eines vom Coal & Allied-Verwaltungsrat eingesetzten unabhängigen Gremiums mit den beiden Interessenten. Die erhöhte Offerte werde von der Spitze des Unternehmens, das drei Minen im australischen Bundesstaat New South Wales unterhält, unterstützt.
Kohlepreise nahe am Rekordniveau
Angesichts der ungebremsten Nachfrage aus China bewegen sich die Kohlepreise auf dem Weltmarkt derzeit nahe dem Rekordniveau. Vor diesem Hintergrund versuchen viele Rohstoffkonzerne, sich neue Minen zu sichern. So hatte Rio Tinto selbst erst kürzlich Riversdale Mining aus Australien für 3,4 Milliarden australische Dollar gekauft. Zudem läuft derzeit ein Übernahmekampf um Macarthur Coal. Für dieses Unternehmen bieten derzeit der Stahlkonzern ArcelorMittal und der US-Kohlekonzern Peabody rund 4,7 Milliarden australische Dollar. Die Offerte wurde jedoch von Macarthur Coal als zu niedrig zurückgewiesen. (awp/mc/ps)