Millionenstrafe für BP nach Ölkatastrophe in Alaska
Kämpoft an vielen Baustellen: BP-Chef Bob Dudley.
London – Der britische Ölkonzern BP muss 25 Millionen Dollar Strafe für eine Ölkatastrophe in Alaska im Jahr 2006 zahlen. Ausserdem verpflichte sich der Konzern, weitere 60 Millionen Dollar in ein Überwachungssystem für seine Ölleitungen an Alaskas Nordhang zu investieren, teilte die US-Umweltschutzbehörde EPA mit.
Bei den Unfällen im März und August 2006 waren mehr als 5000 Barrel Rohöl ausgelaufen. Die Einigung zwischen BP und den Behörden muss noch endgültig von einem Gericht bestätigt werden.
«Keine ‹per Barrel›-Geldbusse»
Nach Angaben der US-Umweltbehörde EPA wäre die Strafe umgerechnet die höchste per Barrel, die jemals für das Auslaufen von Öl gezahlt werden müsste. BP teilte jedoch ausdrücklich mit, dass keine «per Barrel»-Geldbusse festgelegt worden sei. Am Mittwoch wurde spekuliert, die Summe könnte ein Richtmass für die Strafe sein, die BP für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko im vergangenen Jahr zahlen muss. Nach der Explosion der Plattform im Golf mit elf Toten waren allerdings 4,9 Millionen Barrel Öl ins Meer gelaufen – der Preis würde also tausendfach höher liegen.
BP gesteht Schuld ein – «grobe Fahrlässigkeit»
BP hatte im November 2007 die Schuld an dem Unglück in Alaska eingestanden. Der «Financial Times» zufolge wollte der Konzern damit einer weiteren strafrechtlichen Verfolgung entgehen. Das Auslaufen des Öls sei eindeutig auf «grobe Fahrlässigkeit» zurückzuführen, hiess es von der EPA. Die Strafe solle auch als Warnung für BP und andere Ölförderer gesehen werden, die Sicherheit ihrer Leitungen zu garantieren. BP hat bereits etwa 200 Millionen US-Dollar für die Überholung seines 1600 Meilen umfassenden Leitungs-Netzwerks in Alaska ausgegeben.
Viele Baustellen
BP kämpft derzeit an vielen Baustellen: Neben den Folgen der Katastrophe im Golf von Mexiko beschäftigt den Konzern vor allem ein missglückter Deal in Russland. Dort hatten sich die Briten nach dem Desaster in den USA stärker engagieren wollen. Doch eine Milliarden-Abmachung mit dem russischen Staatskonzern Rosneft wurde gekippt, weil Aktionäre einer anderen BP-Partnerschaft in Russland – TNK-BP – Einspruch einlegten. Derzeit ist das Ende des Konflikts offen. (awp/mc/ps)
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