Moderna-Chef: Über 50-Jährige werden künftig einen jährlichen Booster brauchen

Moderna-CEO Stéphane Bancel.

Zürich – Moderna-Chef Stéphane Bancel geht davon aus, dass ältere Personen künftig jährliche eine Impfung brauchen werden. «Risikogruppen wie über 50-Jährige werden künftig einen jährlichen Booster brauchen», sagte er in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen vom Dienstag. «Für 30-Jährige wird es nach der dritten Impfung aber wohl keine weitere brauchen.»

Auch laut dem Europa-Chef von Moderna, Dan Staner, schützen die ersten zwei Impfungen nicht vor einer Omikron-Ansteckung. «Denn das Antikörper-Niveau muss hoch sein, damit der Impfstoff gegen Omikron ankommt. Nur eine Auffrischimpfung steigert das Antikörper-Niveau um 40 Prozent», sagte dieser in einem Interview mit den Zeitungen von CH-Media ebenfalls am Dienstag.

«Im nächsten Sommer – also im Juni oder Juli – werden wir ein ganz neues Impfmittel haben, das wir spezifisch gegen Omikron entwickeln», zeigte sich Staner diesbezüglich zuversichtlich.

Pläne für die Schweiz
Bancel äusserte sich weiter auch zu seinen Plänen für die Schweiz. Man sei mit Blick auf Partnerschaften mit der Schweiz im Gespräch. «Wir haben eine Reihe von neuen Impfstoffen in der Entwicklung, etwa gegen Grippe oder gegen das RS-Virus, das eine bei Älteren und Kleinkindern tödliche Atemwegserkrankung verursacht», so Bantel.

«Wir können diese drei mRNA-Impfstoffe in einer Dosis kombinieren und schlagen Regierungen vor, sich für mehrere Jahre Lieferungen für eine bestimmte Menge zu sichern, und investieren dann in diesem Land in eine Produktionsanlage.» Im Fall einer neuen Pandemie könnte man sehr schnell einen neuen Impfstoff entwickeln und das Land werde entsprechend dem Vertrag bevorzugt beliefert.

«Wir sind in sehr regen Diskussionen mit der Schweizer Regierung über eine Zusammenarbeit, mit dem Gesundheitsminister wie auch auf Expertenebene», erklärte er auf die Frage, ob auch in der Schweiz eine eigene Produktionsanlage gebaut werden soll. «Wegen der Zusammenarbeit mit Lonza dürfte es ein anderes Modell sein.»

«Wir haben mit der Schweiz Verhandlungen über ein Impfabo begonnen. Und wir möchten auch in Wissenschaftler in der Schweiz investieren und dort Vakzine in Labors von Spitälern und Universitäten entwickeln», so Bancel. Zudem wolle er mehr klinische Versuche in der Schweiz durchführen.

«Ich würde gerne eine langjährige Partnerschaft mit der Schweiz eingehen, mit einer Verpflichtung zu einer bestimmten Mengenabnahme, dann könnten wir im Fall eines neuen Virus rasch liefern.» (awp/mc/ps)

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