Nach Corona-Boom: Gewinneinbruch bei Pfizer
New York – Nach dem Rekordjahr 2022 hat die gesunkene Nachfrage nach Covid-Medikamenten und -Impfstoffen dem US-Pharmakonzern Pfizer 2023 einen Umsatz- und Gewinneinbruch eingebrockt. Der Erlös sackte im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 58,5 Milliarden US-Dollar (54 Mrd Euro) ab, wie der Hersteller am Dienstag in New York mitteilte. Unter dem Strich verdiente Pfizer noch 2,1 Milliarden Dollar und damit 93 Prozent weniger. Im Schlussquartal fiel sogar ein Milliardenverlust an.
Bereinigt um Sondereffekte wie milliardenschwere Wertberichtigungen auf Lagerbestände des Corona-Medikamentes Paxlovid und des Corona-Impfstoffes Comirnaty fiel das Ergebnis 2023 aber besser aus als von Analysten erwartet. Auch sein im Jahresverlauf gesenktes eigenes Ergebnisziel übertraf der Konzern.
An der Wall Street kamen die Nachrichten daher zunächst gut an. Die Aktie kletterte im vorbörslichen Handel um rund ein Prozent. Das Papier hat angesichts des dürftigen Geschäftsverlaufs im vergangenen Jahr jedoch um mehr als 40 Prozent nachgegeben, und auch seit dem Jahreswechsel ging es bisher in Summe nach unten.
Im Boom der Pandemie hatte Pfizer gemeinsam mit seinem deutschen Partner Biontech noch prächtig am Verkauf des Impfstoffs Comirnaty verdient, doch mit dem Ende des Corona-Rückenwinds braucht der Konzern nun Alternativen. Das Management um Chef Albert Bourla will sich daher stärker auf das Krebsgeschäft konzentrieren. Dafür hatte Pfizer im vergangenen Jahr den Spezialisten Seagan gekauft, für eine Bewertung von 43 Milliarden Dollar.
Für 2024 rechnet Pfizer erst einmal mit einem stabilen bis moderat höheren Umsatz, konkret mit 58,5 bis 61,5 Milliarden Dollar. Die bereits Mitte Dezember veröffentlichte und jetzt bestätigte Prognose hatte seinerzeit Börsianer schwer enttäuscht und für einen Kursrutsch gesorgt. Ebenfalls bekannt sind Milliardeneinsparungen: Im laufenden Jahr will Pfizer seine Kosten dauerhaft um netto vier Milliarden Dollar senken. (awp/mc/ps)