Mailand – Jahrelang wurde über diese Premiere im Mutterland der Kaffeekultur diskutiert: Nun hat die US-Kaffee-Kette Starbucks in Italien eröffnet. Der erste Laden steht auf 2300 Quadratmetern in Mailand. Man behandle die nationale Kaffeekultur mit dem grössten Respekt, «ohne irgendwem irgendetwas beibringen zu wollen», erklärte Starbucks-Gründer Howard Schultz bei der Eröffnung.
Schultz war einst durch die italienischen Kaffeekultur zur Gründung von Starbucks inspiriert worden. Heute umfasst das Kaffeeimperium rund 28’000 Filialen weltweit.
Ob sich auch die Italiener von Starbucks überzeugen lassen, bleibt abzuwarten. Immerhin kostet der klassische Espresso bei Starbucks mit 1,80 Euro laut Verbraucherverband Unione Nazionale Consumatori 80 Prozent mehr als der durchschnittliche «caffè». «Wir sind immer für mehr Konkurrenz. Schade, dass der Preis für den Espresso absolut übertrieben ist», sagte ein Verbandssprecher der Nachrichtenagentur Ansa. In Italien ist Kaffeetrinken ein Ritual an der Bar nach festen Regeln: XXL-Becher mit diversen Milch-Zucker-Kreationen wie bei Starbucks sind eigentlich verpönt. Und auch andere ausländische Kaffee-Ketten sind kaum vertreten.
Das US-Unternehmen scheint jedoch zuversichtlich: Bis Ende des Jahres möchte Starbucks noch vier weitere Filialen in Mailand eröffnen. In der norditalienischen Stadt liess sich einst Gründer Schultz zu seiner Kaffee-Idee inspirieren. (awp/mc/pg)