Nato will Zahl der schnellen Eingreifkräfte drastisch erhöhen

Zusatzschlaufe für Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. (Bild: Nato/Flickr)

Madrid – Die Nato will die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte auf mehr als 300’000 erhöhen. Das kündigte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag vor dem Gipfeltreffen der 30 Mitgliedstaaten in Madrid an. Bislang umfasst die Nato-Eingreiftruppe NRF rund 40’000 Soldatinnen und Soldaten.

Der geplante Umbau der NRF ist Teil eines neuen Streitkräfte-Modells für das gesamte Bündnisgebiet. Dieses sieht mehr Kräfte in hoher Bereitschaft vor. Zudem sollen Kräfte auch bestimmten Gebieten zugeordnet werden. Der geplante Umbau der NRF ist Teil eines neuen Streitkräfte-Modells für das gesamte Bündnisgebiet. Dieses sieht mehr Kräfte in hoher Bereitschaft vor. Zudem sollen Kräfte auch bestimmten Gebieten zugeordnet werden.

Die Truppen sollen in Friedenszeiten in der Regel unter nationalem Kommando stehen, könnten dann aber im Ernstfall vom Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa (Saceur) angefordert werden.

Mehr Militärgerät
Es sei nötig, in Zeiten von Krisen und Konflikten kurzfristig mehr Kräfte einsetzen zu können, sagte Stoltenberg. Auch mehr Militärgerät soll für rasche Einsätze bereit gestellt werden, die Trainingspläne für die Reservetruppen überarbeitet werden. «Um unsere Verbündeten zu verteidigen, ist es nötig, unsere Verteidigungspläne deutlich zu überarbeiten», so Stoltenberg. Die Nato müsse bereit sein, «schnell und reibungslos» auf Ernstfälle reagieren zu können.

Deutlich höhere Militärausgaben
Der massive Ausbau soll nach Wunsch von Stoltenberg auch mit deutlich höheren Verteidigungsausgaben einhergehen. Die Nato-Mitgliedstaaten haben vereinbart, zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung auszugeben. Diese zwei Prozent seien jedoch «ein Boden, keine Decke». Bis Jahresende würden die Nato-Länder gemeinsam 350 Milliarden US-Dollar für ihre Verteidigung ausgeben. (awp/mc/pg)

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