Zürich – SRF zwei zeigt am Dienstag, 20. September in einer Free-TV-Premiere einen hochaktuellen Dokumentarfilm mit der Spannung eines Thrillers und den skurrilen Momenten einer Komödie um den Oppositionsführer Russlands, der Vladimir Putin so gefährlich wurde, dass dieser ihn vergiften liess: Alexei Anatoljewitsch Nawalny.
Empört über die Lügen, die Korruption und die schamlose Bereicherung der Elite am russischen Volk wird der Jurist Alexei Nawalny zum Aktivisten, schart auf YouTube Millionen von Anhängerinnen und Anhängern hinter sich und wird 2018 mit seiner Kandidatur der Opposition zur russischen Präsidentschaftswahl endgültig zur Gefahr für den Machtanspruch Vladimir Putins.
Nachdem Nawalny bereits 2017 vor dem Büro seiner Stiftung gegen Korruption Opfer eines Anschlags wurde, erfolgte drei Jahre später ein Anschlag mit dem spätestens durch die Vergiftung Sergei Skripals in Salisbury in weltweite Aufmerksamkeit geratenen Nervengift Nowitschok auf sein Leben.
Putins Handlanger identifiziert
Christo Grozev vom Investigativnetzwerk Bellingcat, das schon Assads Einsatz von Streubomben und chemischen Waffen gegen die eigene Bevölkerung nachgewiesen hat, wertet überprüfbare Daten wie die Flugdaten russischer Geheimdienstmitarbeitenden aus und identifiziert Putins Handlanger, die den Anschlag auf Nawalny verübt haben.
Der kanadische Dokumentarfilmer Daniel Roher begleitet Grozev und Nawalny bei der Suche nach den Hintergründen und den Verantwortlichen. Auf dem Höhepunkt des Filmes führt Alexei Nawalny in einer Art makabrem Telefonstreich einen der staatlichen Auftragsmörder hinters Licht, indem er sich als Geheimdienstoffizier ausgibt, und entlockt ihm ein Geständnis.
Dokumentarfilm mit Sprengkraft
Der Filmer Daniel Roher zeigt nicht nur die packende Detektivarbeit und die Stümperhaftigkeit von Putins Schergen, sondern auch die zermürbenden und lebensbedrohlichen Auswirkungen der Schikanen durch Putins Staatsapparat gegen Alexei Nawalny und seine Familie. Roher gelingt ein Dokumentarfilm mit Sprengkraft, der packt wie ein Thriller und doch auch auflachen lässt wie eine Komödie. Ein Happy End jedoch lässt die Grausamkeit der russischen Staatsgewalt, die dieser Film entblösst, keines zu.
«Nawalny – Gift hinterlässt immer eine Spur» wurde an mehreren Filmfestivals ausgezeichnet, so auch im Januar 2022 am «Sundance», wo der Film den grossen Preis der Jury sowie den Publikumspreis zugesprochen erhielt. Wenige Monate später ist einer der sehenswertesten Dokumentarfilme zum aktuellen politischen Weltgeschehen als Free-TV-Premiere auf SRF zwei zu sehen – sowie danach während 30 Tagen auf Play SRF. (SRF/mc/pg)