Serge van der Hooft, Vorstandsvorsitzender Beate Uhse.
Flensburg – Der Sex-Konzern Beate Uhse ist im Geschäftsjahr 2010 operativ deutlich in die roten Zahlen gerutscht. Abschreibungen auf den Schweizer Filmrechtehändler tmc Content Group, Rückstellungen für Ladenschliessungen und ein schwächeres Einzelhandelsgeschäft führten nach vorläufigen Zahlen zu einem Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) von insgesamt 56,5 Millionen Euro.
Ohne Sondereffekte gab es immer noch ein operatives Minus von 18,5 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Umsätze brachen 2010 um 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 197,7 Millionen Euro ein. Hintergrund seien ein aggressiver Preiskampf und kostenlose Internetangebote, die auch den Marktführer in der Erotikbranche träfen, teilte der Konzern mit. Ausserdem hatte das Unternehmen in den vergangenen drei Jahren sein Filialnetz um 35 Läden auf insgesamt 244 Shops in elf Ländern verkleinert.
Unternehmen setzt auf Online-Shopping
Bereits 2011 soll das Ergebnis deutlich besser ausfallen: Der Verlust soll den Angaben zufolge auf 3 bis 5 Millionen Euro sinken, die Umsätze zwischen 140 bis 144 Millionen Euro erreichen. Die grösste Zukunft sieht das Unternehmen im Online-Shopping. Gerade Erotik lasse sich im Internet wegen seiner Anonymität besonders gut verkaufen. Schon jetzt bestellten weit mehr als die Hälfte der Kunden online. Durch neue Kreditvereinbarungen habe sich der Konzern deutlich entschuldet. Insgesamt sei das Kreditvolumen seit September 2006 von 91,7 auf aktuell 33 Millionen Euro abgebaut worden. Bis 2013 sollen die Kredite auf 18,6 Millionen Euro zurückgehen. (awp/mc/ps)