Nike wächst stärker als erwartet
Nike-CEO Mark Parker.
Beaverton – Der weltgrösste Sportartikelhersteller Nike profitiert weiter vom Trend zum Laufen und der Nachfrage aus Schwellenländern wie China. Der Umsatz kletterte im zweiten Geschäftsquartal um 18 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar (4,4 Mrd Euro), wie der Konzern am Dienstagabend in Beaverton mitteilte.
Der Gewinn legte von September bis November im Vergleich dazu nur um moderate 3 Prozent auf 469 Millionen Dollar zu. Grund dafür waren höhere Beschaffungskosten, da neben Rohstoffen auch Löhne und Transportkosten gestiegen sind. Mit diesem Problem hat die gesamte Branche zu kämpfen. Nike hatte deshalb wie auch die Konkurrenten Adidas und Puma die Preise angehoben. Der US-Konzern geht davon aus, dass seine Brutto-Margen auch in den kommenden Quartalen unter Druck bleiben werden und will daher Schuhe und Sportbekleidung aus seinem Haus noch teuer machen.
Zahlen über den Erwartungen
Insgesamt übertraf Nike mit seinen Zahlen zum zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten. Der Konzern hob zudem seine Prognose für das Gesamtjahr an. Die Nike-Aktie legte im nachbörslichen US-Handel zu. Adidas und Puma gewannen im Zuge der Nike-Zahlen ebenfalls am Mittwoch an der Frankfurter Börse.
Starkes Geschäft im Heimmarkt
Nike liefert sich mit seinem stärksten Wettbewerber Adidas seit geraumer Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitzenposition in den wichtigsten Märkten. In seinem Heimatmarkt, der zugleich auch der grösste Sportartikelmarkt ist, hat Nike aber weiterhin die Nase vorn. Die Umsätze in Nordamerika legten im zweiten Quartal um 21 Prozent auf gut zwei Milliarden Dollar zu, auch der operative Gewinn stieg zweistellig. Im Segment Running machte Nike einen neuen Boom aus, der an den der 70er Jahre erinnere, sagte Markenchef Charles Denson.
Umsatz in China steigt
Auf währungsbereinigter Basis legten alle Regionen mit Ausnahme von Japan zu. Am stärksten stieg der Umsatz in China. Vergleichsweise gering wuchs Nike auch in West-Europa.
Gross-Events im kommenden Jahr
Für den Rest des Jahres zeigte sich Nike zuversichtlich. Mit den Olympischen Spielen in London und der Fussball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine stehen zwei grosse Sportevents an, für die sich derzeit die gesamte Branche rüstet. Die Bestellungen für Waren, die bis zum April ausgeliefert werden, summierten sich bei Nike auf 8,9 Milliarden Dollar, was ein Plus von 13 Prozent bedeutet.
Für das Ende Mai 2012 auslaufende Geschäftsjahr erwartet Nike nun einen Umsatzanstieg von rund 15 Prozent. Zu Nike gehören auch die Mode-Marke Cole Haan, die Skater-Marke Hurley, die Schuhfirma Converse und der Fussballausrüster Umbro. (awp/mc/pg)