Produktionsmitarbeiter bei Norma.
Frankfurt am Main – Der Industrieausrüster Norma nimmt beim Börsengang etwas weniger ein als erhofft. Mit einem Gesamtvolumen von 386,4 Millionen Euro gelingt den Hessen dennoch die grösste Neuemisson seit der Platzierung von Anteilen des Chemikalienhändlers Brenntag im März 2010.
Damit kommt das Börsengang-Karussell wieder in Schwung. In diesem Jahr werden noch eine Reihe von neuen Unternehmen an der Börse erwartet – dickster Brocken wird dabei die Siemens-Tochter Osram sein, die mehrere Milliarden Euro einbringen soll. Die insgesamt 18,4 Millionen Anteile am Industrieausrüster Norma wurden zu 21 Euro das Stück platziert, wie das Unternehmen am späten Donnerstagabend in Maintal mitteilte.
Anteile zu 97,5 Prozent an institutionelle Investoren
Sieben Millionen Aktien stammen aus einer Kapitalerhöhung – dem Unternehmen fliessen damit aus dem Börsengang vor Abzug der Transaktionskosten rund 147 Millionen Euro zu. Das liegt im Rahmen der Erwartungen des Unternehmens. Der Rest des Geldes geht an die Altaktionäre. Diese erhalten aus dem Börsengang somit bis zu rund 239 Millionen Euro – das ist etwas weniger als von den Alteigentümern erhofft, die mit bis zu 280 Millionen Euro kalkuliert hatten. Die Papiere werden am heutigen Freitag erstmals an der Börse gehandelt – dort sind dann insgesamt knapp 58 Prozent der Anteile notiert. Die Anteile gingen zu 97,5 Prozent an institutionelle Investoren – Privatanleger hielten sich dagegen zurück.
Vertrieb in über 80 Länder
Norma stellt unter anderem Befestigungsschellen und Verbindungselemente her und vertreibt seine Produkte in mehr als 80 Ländern an rund 10.000 Kunden aus den verschiedensten Industrien. Entstanden ist die heutige Norma Group 2006, als die Beteiligungsgesellschaft 3i das Maintaler Familienunternehmen Rasmussen erwarb und mit dem schwedischen Konkurrenten ABA Group verschmolz. 3i will auch nach dem Börsengang bei Norma investiert bleiben. Die 147 Millionen Euro Erlös, die direkt für das Unternehmen bestimmt sind, sollen für den Schuldenabbau und den Ausbau des Geschäfts genutzt werden. Dabei seien auch Zukäufe möglich. (awp/mc/ps)