Abnehm- und Diabetesmittel von Novo Nordisk florieren

Abnehm- und Diabetesmittel von Novo Nordisk florieren

Bagsvaerd – Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk macht weiterhin gute Geschäfte mit seinen wichtigsten Kassenschlagern. Vor allem der Verkauf der Abnehmspritze Wegovy sprang im vergangenen Quartal sprunghaft an und übertraf die Erwartungen der Analysten. Nach den eher enttäuschenden Verkaufszahlen des US-Konkurrenten Eli Lilly hatte die Börse am Mittwoch zunächst etwas zu feiern – am Nachmittag kehrte jedoch Ernüchterung ein.

Die Marktkapitalisierung ist inzwischen auf umgerechnet 453 Milliarden Euro gesunken, dennoch ist Novo Nordisk dank des Hypes um die Abnehmmittel noch immer der mit Abstand wertvollste Konzern in Europa vor LVMH (305 Mrd) und SAP (267 Mrd).

Umsatzsteigerung um über 20 Prozent
Der Konzern vermeldete zur Wochenmitte für das dritte Quartal einen Umsatzanstieg um 21 Prozent auf 71,3 Milliarden dänische Kronen (rund 9,6 Mrd Euro), insbesondere getrieben durch das Geschäft mit seinen Mitteln bei Diabetes und krankhafter Fettleibigkeit (Adipositas).

Die beiden wichtigsten Verkaufsrenner der Dänen, Ozempic und Wegovy mit dem Wirkstoff Semaglutid, stehen inzwischen für mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes. Analysten zeigten sich besonders über den Anstieg beim Gewichtssenker Wegovy erfreut – hier zog der Erlös um fast 80 Prozent auf 17,3 Milliarden Kronen an, da das Medikament auf weiteren Märkten verfügbar wurde. In den USA, dem wichtigsten Absatzmarkt, kletterte der Erlös ebenfalls kräftig, weil dort immer mehr Versicherer die Kosten übernehmen.

Zwar seien die Verkaufspreise für Wegovy etwas schlechter als gedacht ausgefallen; insgesamt seien sie aber gut genug, um für etwas Erleichterung zu sorgen, kommentierte Analystin Emily Field von der Barclays-Bank die Resultate. Noch zur Halbjahresbilanz hatte der Konzern, der als Pionier und Marktführer in dem Bereich gilt, mit seinen Verkaufszahlen zu den Abnehmmitteln enttäuscht.

Gewinn legt gut ein Fünftel zu
Der Gewinn unter dem Strich kletterte im Berichtszeitraum um gut ein Fünftel auf 27,3 Milliarden Kronen. Damit schlug sich der Konzern besser als von Analysten erwartet.

Das Management engte nach den ersten neun Monaten seine Umsatz- und Gewinnerwartungen an das Jahr ein weiteres Mal ein. Erwartet wird jetzt für das Gesamtjahr ein Erlösplus zu konstanten Wechselkursen von 23 bis 27 Prozent. Das ist am unteren Ende ein Prozentpunkt mehr, am oberen Ende allerdings auch ein Prozent weniger als zuletzt.

Für den operativen Gewinn prophezeien die Dänen jetzt abseits von Wechselkurseffekten ein Plus von 21 bis 27 Prozent. Damit traut sich der Konzern ebenfalls am unteren Ende etwas mehr, am oberen Ende aber auch etwas weniger zu als bisher. Im Sommer hatte Novo Nordisk das Ziel für diese Kennziffer bereits gedämpft.

Die Aufmerksamkeit von Branchenkennern gilt unterdessen bereits Novos nächster Generation der Adipositas-Behandlung: Cagrisema. Das Mittel wird in einer Studie der fortgeschrittenen Phase III getestet, die Ergebnisse werden bis Dezember erwartet. (awp/mc/pg)

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