OECD-Generalsekretär Ángel Gurría. (Bild: OECD / Flickr)
Paris – Auch jenseits der aktuellen Flüchtlingsströme rechnet die OECD weiter mit umfassender internationaler Migration. «Der Druck ist hoch in einer Reihe von Herkunftsländern», heisst es in einem am Dienstag in Paris präsentierten Ausblick der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
So geben in Nigeria 44 Prozent der über 15-Jährigen an, dauerhaft auswandern zu wollen. In Albanien sind es 39, im Senegal 37 und in Syrien 31 Prozent. Bei fast allen dieser Länder wird mindestens ein EU-Land unter den ersten drei bevorzugten Zielen genannt.
Krisen um Europa «geringe Aussichten auf Besserung»
Zur aktuellen Lage verweist die Studie zudem auf Menschen, die auf Weiterreise warteten. So lebten derzeit etwa zwei Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei. Dort warteten zudem rund 300’000 Menschen aus Afghanistan, dem Irak und Pakistan auf einen Weg in die EU. Mehr als 1,1 Millionen Syrer seien im zunehmend unsicheren Libanon.
Als besondere Lage wertet die OECD, viele gleichzeitige Krisen um Europa hätten «geringe Aussichten auf Besserung» wie etwa in Syrien.
Die OECD stellt gleichzeitig fest, Europa habe seit Ende des Zweiten Weltkriegs umfassende und kurzfristige Migrationsbewegungen «erfolgreich bewältigt». In vielen Fällen hätten die Länder von Migration mindestens auf lange Sicht wirtschaftlich profitiert. (awp/mc/ps)