OECD: Weiter starkes Wachstum in Afrika – Armut sinkt

OECD: Weiter starkes Wachstum in Afrika – Armut sinkt
OECD-Generalsekretär Ángel Gurría. (Bild: OECD / Flickr)

Angel Gurría, Generalsekretär OECD. (Bild: OECD / Flickr)

Kigali – Trotz der nur langsam wachsenden Weltwirtschaft bleibt Afrika wirtschaftlich im Aufwind. Die Wirtschaftsleistung in den 54 Ländern werde dieses Jahr um etwa fünf Prozent und 2015 um weitere fünf bis sechs Prozent wachsen, heisst es in dem am Montag in der ruandischen Hauptstadt Kigali veröffentlichten «Wirtschaftsausblick Afrika 2014», den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) jedes Jahr mit der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) und dem UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) herausgibt. Der Kontinent erweise sich weiterhin als «widerstandsfähig gegenüber globalem und regionalem Gegenwind».

Vor allem West- und Ostafrika bleiben dem Report zufolge im Aufwind. In vielen Ländern der Region erwarten die Experten eine Wachstumsrate von sechs bis sieben Prozent. Motor des Wachstums ist Nigeria, die mittlerweile stärkste Wirtschaft Afrikas. Das westafrikanische Land verdankt seine Einnahmen in erster Linie dem Öl.

Landwirtschaft boomt
Positiv tun sich dank des boomenden Landwirtschaftssektors und verschiedener Industriezweige auch Äthiopien, Ruanda, Tansania, Uganda, die Elfenbeinküste und Sierra Leone hervor. Zudem sagt die OECD dem Krisenland Mali, das sich langsam von den Folgen eines Militärputsches und der zeitweisen Machtübernahme radikaler Islamisten erholt, ein robustes Wachstum voraus. Für die von einem religiös motivierten Bürgerkrieg zerrissene Zentralafrikanische Republik seien die Vorhersagen hingegen «unsicher».

Armut geht zurück
Dank der allgemein guten Wirtschaftslage in Afrika ist laut OECD vielerorts ein Rückgang der Armut und eine Steigerung der Gesundheits- und Bildungsstandards zu verzeichnen. Dies gelte jedoch nicht für alle Länder des Kontinents – vor allem weil die soziale und wirtschaftliche Chancengleichheit nicht überall gewährleistet sei. Der Fokus müsse unter anderem auf die Gleichberechtigung der Geschlechter, Unterstützung der Jugend und umweltfreundliche, nachhaltige Entwicklung gelegt werden.

Der Bericht lobt auch die «zunehmende Zahl freier und fairer Wahlen» in Afrika. «Wir erwarten, dass der Trend anhält.» Schliesslich seien 2014 und 2015 rund 600 Millionen Afrikaner aufgerufen, in ihren jeweiligen Ländern einen neuen Staatschef zu wählen. Eine starke politische und wirtschaftliche Führungsklasse könne bedeutend dazu beitragen, die wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten zu verringern. (awp/mc/cs)

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