Ölkoalition Opec+ verlängert Angebots-Drosselung
Wien/Riad – Ölproduktions-Staaten der Gruppe Opec+ setzen weiter auf eine restriktive Förderpolitik. Die seit November 2022 bestehenden Produktionsbeschränkungen im Umfang von zwei Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag sollen bis Ende 2025 verlängert werden.
Ausnahme bildet allerdings eine kleine Erhöhung für die Vereinigten Arabischen Emirate, wie die Staaten nach Beratungen am Sonntag mitteilten. Die Gesamtfördermenge beliefe sich nach diesen Angaben auf 39,7 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag.
Zu der Gruppe Opec+ gehören die grossen Ölförderer Saudi-Arabien und Russland, nicht aber der mit Abstand weltweit grösste Produzent, die USA. Mit den Massnahmen soll der Ölpreis gestützt werden.
Nach Angaben der russischen Staatsagentur Tass einigten sich zudem mehrere Länder freiwillig, ihre zusätzliche schon laufende Produktionskürzung von zusammen 1,66 Millionen Barrel pro Tag für das gesamte Jahr 2025 zu verlängern. Dazu gehören Russland und Saudi-Arabien. Eine weitere freiwillige Einschränkung im Umfang von 2,2 Millionen Barrel pro Tag sei zudem bis Ende September verlängert worden, berichtete Tass.
Nachfrage schwächer als gedacht
Das Ergebnis entsprach im Prinzip den Erwartungen der Analysten. Die weltweite Nachfrage nach Erdöl entwickelt sich aus Sicht der Internationalen Energieagentur (IEA) schwächer als bislang gedacht. Die schwache Industriekonjunktur und ein milder Winter hätten den Ölverbrauch insbesondere in Europa gedämpft, wo auch der sinkende Anteil von Dieselfahrzeugen den Verbrauch verringere, hiess es Mitte Mai von der IEA. Doch die Agentur erwartet, dass die Nachfrage im Rest des Jahres steigt.
Die von Saudi-Arabien dominierte Organisation erdölexportierender Länder (Opec) in Wien kooperiert seit 2017 mit anderen Förderländern unter der Führung Russlands, um das globale Angebot und damit auch die Preise zu steuern. Gemeinsam sind sie als Opec+ bekannt. Von den 102 Millionen Barrel Öl, die im ersten Quartal dieses Jahres täglich weltweit produziert wurden, kamen rund 40 Prozent von der Opec+. (awp/mc/pg)